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Marion Lansmann wehrt sich gegen Vorwürfe: "Äußerungen wirken sich geschäftsschädigend aus" "Hirsch"-Pächterin will Vertragsdauer voll ausnutzen

Von Siegmar Riedel 16.10.2014, 03:10

Kusey l Das will Marion Lansmann so nicht auf sich sitzen lassen. Die bisherige Pächterin der Gaststätte Brauner Hirsch in Kusey wehrt sich gegen Äußerungen von Klötzes Bürgermeister Matthias Mann, man habe sich mit Marion Lansmann nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen können. Ins Detail ging der Bürgermeister bei seinen Äußerungen allerdings nicht.

In ihrem Schreiben geht Marion Lansmann aus Buchhorst auf die vergangenen Jahre seit ihrer Übernahme der Pacht in Kusey ein. "Im September 2009 übernahm ich die Gaststätte Brauner Hirsch in Kusey", erinnerte sie. Der Pachtvertrag mit der Stadt Klötze sei nur über die Dauer eines Jahres geschlossen worden, wurde dann um drei Jahre mit einer automatischen Verlängerungsklausel erweitert, wenn nicht einer der beiden Vertragsparteien sechs Monate vorher kündigt.

Keine Feier in den Sand gesetzt

"Dies ist nun geschehen, der Vertrag wurde seitens der Stadt zum 31. August 2015 gekündigt", bestätigte Marion Lansmann. "Allerdings erfolgte diese Kündigung nicht aufgrund schuldhafter Verletzungen des Vertrages unsererseits, denn die im Pachtvertrag vereinbarte Pacht wurde pünktlich Monat für Monat gezahlt." Außerdem werde mit sämtlichem Inventar im Saal und in der Gaststätte sorgsam umgegangen, und Reinigungspflichten würden "selbstverständlich gewissenhaft durchgeführt".

Grund der Kündigung sei laut Auffassung von Marion Lansmann vielmehr, "dass Matthias Mann in Kusey eine Gaststätte haben möchte, die ein Tagesgeschäft betreibt". Der Pächter solle zudem die dazugehörige Wohnung über der Gaststätte anmieten. "Allerdings habe ich dies von Anfang an abgelehnt", stellte die Buchhorsterin unmissverständlich klar. "Ich verfolge vielmehr ein Geschäftsmodell mit Veranstaltungen jeglicher Art, was ich auch seit Jahren erfolgreich so durchführe."

Und weiter: "Bürgermeister Matthias Mann tut gut daran, sich nicht weiter in meine Geschäfte einzumischen, da sich seine Äußerungen in der Presse mittlerweile geschäftsschädigend auswirken." In diesen Artikeln werde von "unhaltbaren Zuständen" im Braunen Hirsch gesprochen. Es wäre sinnvoll gewesen, er hätte zuerst mit uns gesprochen, hebt Marion Lansmann hervor.

Bis heute hätten regelmäßige Veranstaltungen stattgefunden, sagte die Pächterin. Es gebe Familien in Kusey, die drei oder mehr Feiern in Gaststätte und Saal seit September 2009 durchgeführt hätten. "Keine Feier wurde in den Sand gesetzt", bilanzierte sie.

Gespräch als Überfall empfunden

Marion Lansmann stört auch die Art und Weise der Kündigung. "Bürgermeister Mann kam im April 2014 auf mich zu und bat um ein Gespräch, das sich um die Zukunft der Gaststätte drehte", sagte sie. "Allerdings empfand ich dieses mehr als einen Überfall anstatt als einigendes Gespräch. Denn es kam eine Abordnung der Stadt nebst einer Familie aus Kusey und deren Urlaubsbekanntschaft, die nun neue Pächter im Braunen Hirsch werden wollen."

Sie sei dann gefragt worden, ob sie einem problemlosen Wechsel zustimmen würde. "Als Zugabe sollte ich noch mein gefülltes Auftragsbuch zurücklassen. Den Vorschlag einer Ausgleichszahlung für entgangene Aufträge lehnte die Stadt Klötze aber ab", heißt es weiter. "Somit erfülle ich meinen Pachtvertrag ordnungsgemäß bis zum 31. August 2015, da die sechsmonatige Kündigungsfrist seitens der Stadt verpasst wurde", betonte Marion Lansmann.