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Adolph Frank soll 2016 besonders gewürdigt werden/Klaus Pacholik stellt Recherchen an Der berühmteste Sohn der Stadt

Von Markus Schulze 22.11.2014, 02:13

Am 30. Mai 2016 ist der 100. Todestag von Adolph Frank. Diesen Anlass möchte die Stadt Klötze nutzen, um einen ihrer berühmtesten Söhne zu würdigen und das jüdische Leben nachzuzeichnen. Eine große Rolle hierbei spielt Klaus Pacholik, der immense Recherchen anstellt.

Klötze l Als am 9. November in Klötze an die Pogrome erinnerte wurde, hoben die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung einen Namen besonders hervor: Adolph Frank. Er ist wohl einer der bekanntesten Einwohner der Stadt. Die Liste seiner wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Leistungen ist lang (siehe Infokasten). "Er war ein Universal-Genie", fasste Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers im Gespräch mit der Volksstimme zusammen. Einiges aus dem Leben und Wirken von Adolph Frank ist gewiss. Vieles liegt aber noch im Verborgenen. Doch das soll sich ändern. So arbeitet, wie Bürgermeister Matthias Mann am Mittwoch bei der Sitzung des Stadtrates äußerst anerkennend feststellte, Klaus Pacholik - Pfarrer im Ruhestand aus Ristedt - weiterhin an einer Biografie. In diesem Zuge könnte eventuell auch die generelle Geschichte der Klötzer Juden, die 1934 mit dem Wegzug des Händlers Jacob Rainer zum Stillstand kam, neu geschrieben werden.

"Adolph Frank war ein Universal-Genie und seiner Zeit weit voraus."

Amtsleiter Christian Hinze-Riechers

Seine bisherigen Aufzeichnungen hat Klaus Pacholik bereits der Stadt überlassen. Im Stadtrat machte eine Mappe die Runde. "Das ist eine sehr interessante Materie", lobte Matthias Mann.

Er kündigte an, dass Adolph Frank zum 100. Todestag 2016 posthum besonders gewürdigt werden soll. "Auf dieses Jubiläum wollen wir gezielt hinarbeiten." Dazu ist die Bildung einer Arbeitsgruppe angedacht, in der sich der Klötzer Heimatverein einbringen möge. Zudem könnten Schüler der Staßfurter Adolph-Frank-Schule eingeladen werden; ebenso wie ein Zweig der Familie, die in den USA wohnt. Überdies, auch das war eine Überlegung, könnte Adolph Frank zum Thema einer Forschungsarbeit werden. Zudem soll Kontakt zum Bezirks-Bürgermeister von Charlottenburg, wo Klaus Pacholik die letzte Ruhestätte von Adolph Frank gefunden hat, aufgenommen werden. Ziel soll es sein, die Grabstelle zu erhalten. Christian Hinze-Riechers schlug darüber hinaus vor, dass der Adolph-Frank-Platz an der Ecke Burgstraße/Bahnhofstraße aufgewertet werden sollte. In jedem Falle soll auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserfahrt eine Gedenktafel aufgestellt werden. Matthias Mann schwebt zudem vor, dass es in den Schulen im Bereich der Stadt Klötze eine Projektwoche zu Adolph Frank geben könnte.

"Bis dahin gilt es, noch viel mehr über Adolph Frank, der seiner Zeit weit voraus war und sich damals beispielsweise schon mit der Verwertung von Restmüll befasste, in Erfahrung zu bringen", sagte Christian Hinze-Riechers, der den Fleiß von Klaus Pacholik ebenfalls hervorhob.