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Feuerschutzausschuss setzte bei Etatentwurf den Rotstift an / Gerätewart kommt erst 2016 Rettungstechnik-Ersatz hat Vorrang

Von Walter Mogk 21.02.2015, 02:15

Nach dem Sozialausschuss hat sich am Donnerstagabend auch der Feuerschutzausschuss mit dem Haushaltsentwurf 2015 beschäftigt. Von der Verbandsgemeinde-Wehrleitung kam eine überarbeitete Anschaffungsliste. Zudem werden einige Vorhaben verschoben, um das Defizit zu senken.

Beetzendorf l 165500 Euro beträgt die Finanzierungslücke im aktuellen Haushaltsentwurf der Verbandsgemeinde. Um die zu schließen, hat nicht nur der Einrichtungs- und Sozialausschuss Einsparvorschläge gemacht (wir berichteten gestern). Auch der Ordnungs- und Feuerschutzausschuss, der am Donnerstagabend in Beetzendorf tagte, zog nach und setzte den Rotstift an. Eine gute Vorarbeit bekamen die Ausschussmitglieder dabei von der Verbandsgemeinde-Wehrleitung. Die hatte sich noch einmal zusammengesetzt und die Anschaffungsliste überarbeitet.

"Wir haben uns auf die Ersetzung und Neubeschaffung der Rettungstechnik konzentriert", berichtete Verbandsgemeinde-Wehrleiter Bert Juschus. Die sei inzwischen 20 Jahre alt und damals zentral über den Landkreis beschafft worden. "Aber die Autos haben sich seitdem verändert. Heute benötigt man Geräte mit höherem Druck und größerer Schneidkraft, um die Karossen auseinander zu bekommen und dort eingeklemmte Personen herauszuholen", erklärte er.

Die Diesdorfer Wehr werde als erste neue Rettungstechnik erhalten. Dann seien die Winterfelder an der Reihe, die mit der Bundesstraße 71 einen Unfallschwerpunkt vor der Tür hat. In diesem Jahr sollen die Wehren Wallstawe, Diesdorf und Rohrberg mit Spreizer ausgerüstet werden.

18500 Euro bei den Anschaffungen gestrichen

Insgesamt wurden bei der Überarbeitung der Liste Anschaffungen im Wert von 18500 Euro gestrichen. Meist sind die Geräte auch in benachbarten Feuerwehren vorhanden, so dass ein Kauf nicht ganz so dringlich ist. "Es rücken ja ohnehin mehrere Wehren zusammen aus", meinte Bert Juschus. Für die Ausstattung der Feuerwehren sind jetzt im Etatentwurf noch 337000 Euro vorgesehen. Größter Posten ist dabei der Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeugs mit 297500 Euro, das einen der alten W 50 aus DDR-Zeiten ersetzen soll.

Auch bei den Modernisierungen trat der Ausschuss auf die Bremse. So muss der Löschbrunnen in Schadeberg mindestens ein weiteres Jahr warten, in Jübar und Bornsen wird dagegen einer gebohrt. Ein Grund dafür, dass Jübar in der Prioritätenliste ganz oben steht, ist der Standort von Kita und Grundschule, der im Ernstfall mit Löschwasser schnell erreicht werden muss.

Die Summe für den Carport, der an der Giebelseite des Rohrberger Feuerwehrhauses für einen Anhänger neu errichtet werden soll, konnte um 2000 Euro gesenkt werden. Die Kameraden haben sich bereiterklärt, den Großteil der Arbeiten in Eigenleistung zu erledigen, so dass nur die Materialkosten anzusetzen sind.

Verschoben werden soll auch noch ein weiteres Jahr die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes für die Wehren. Hierfür waren 39500 Euro an Personalkosten im Etatentwurf eingeplant. "Wir sollten hier nichts übers Knie brechen", unterstützte Verbandsgemeinde-Wehrleiter Bert Juschus den Vorschlag. Schließlich müsste die Verbandsgemeinde zunächst die Voraussetzungen schaffen, dass der Gerätewart seine Aufgaben auch erfüllen kann. So sei noch ungeklärt, welche Prüfgeräte benötigt werden und wo der Gerätewart seine Arbeit verrichtet. "Lasst uns zum Jahresende die Ausschreibung machen, dann sind wir soweit", meinte Juschus. Die Finanzmittel, die benötigt werden, um die Voraussetzungen für die Arbeitsaufnahme des Gerätewartes zu schaffen, müssten dann aber auch tatsächlich im Etat eingestellt werden.

Im Vorfeld der Sitzung hatte sich der Ausschuss im Klötzer Feuerwehrhaus umgesehen und sich unter anderem über die Aufgaben eines Gerätewartes informiert. "Das war eine interessante Erfahrung", meinte Ausschuss-Vorsitzender Frank Leskien.