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Behinderteneinrichtungen präsentierten sich bei den 17. Caritas-Festspielen im Beetzendorfer Park Regen kann Auftrittsfreude nicht trüben

Von Walter Mogk 02.06.2015, 03:29

Wieder einmal hatten die Caritas-Festspiele in Beetzendorf unter Wetterkapriolen zu leiden. Trotzdem strömten am Sonnabend viele Besucher in den Park und verfolgten die Darbietungen von Bewohnern verschiedener Behinderteneinrichtungen.

Beetzendorf l Als ob es Pfarrer Andreas Lorenz geahnt hatte: Zum Auftaktgottesdienst der 17. Caritas-Festspiele am Sonnabendmittag im Beetzendorfer Park brachte der katholische Geistliche einen großen Schirm mit. Gedacht als Symbol für den Schutz, den Gott den Menschen gewährt, leistete er nur kurze Zeit später ganz profane Dienste. Just in dem Moment, als Beetzendorfs Einrichtungsleiter Alexander Haase die Besucher auf der Freilichtbühne begrüßen wollte, verzog sich die Sonne und ein kräftiger Regenguss fiel vom Himmel.

Haase dankte allen, die zum Gelingen der 17. Auflage der Festspiele beigetragen haben und vor allem den Mitwirkenden - Bewohnern von Behinderteneinrichtungen aus dem weiten Umkreis, die Programmbeiträge eingeübt hatten. "Die ersten Zusagen gingen schon am Jahresanfang bei uns ein, alle freuen sich auf dieses Ereignis", erklärte er. Dass die Festspiele seit 1999 in Beetzendorf stattfinden, sei Anne Pickel zu verdanken, der Frau des damaligen Caritas-Heimleiters Benno Pickel. Sie habe die Idee gehabt, anlässlich der damals bevorstehenden Sanierung der Bühne, dem Großereignis hier eine Heimstatt zu geben.

Ein besonderes Dankeschön galt dem scheidenden Beetzendorfer Bürgermeister Heinrich Schmauch, der sich Mitte der 90er Jahre dafür stark gemacht hat, dass das Caritas-Heim nach Beetzendorf kommt. "1995 hat er uns dann die Übernahme der alten, verfallenen Turnhalle für den symbolischen Preis von einer Mark angeboten, die wir als Raum für Veranstaltungen hergerichtet und ihm zu Ehren Haus Heinrich benannt haben", erinnerte Benno Pickel, der zehn Jahre lang das Heim leitete und es sich nicht nehmen ließ, zu den Festspielen aus dem Eichsfeld anzureisen, an die Anfänge.

Auf der Freilichtbühne zeigten den ganzen Nachmittag über Bewohner verschiedener Behinderteneinrichtungen ihr Können. So holten sich die Männer des DRK-Wohnheimes in Kehnert gleich dreimal Applaus ab, unter anderem als grazile Balletttänzerinnen im weißen Spitzenkleid und als coole, schwarzgekleidete Gentleman, die sich zu den Klängen des Ärzte-Hits "Männer sind Schweine" bewegten.

Bekannte Melodien ließen auch die "Schloßlerchen" der Caritas-Wohn- und Förderstätte Sankt Lorenz in Burgkemnitz ertönen, die die weiteste Anreise von allen Mitwirkenden hatten. Bei "Alt wie ein Baum" von den Puhdys oder Nicoles Grand-Prix-Erfolg "Ein bisschen Frieden" sang schließlich auch das Publikum mit, das sich wieder auf den inzwischen abgetrockeneten Plätzen vor der Bühne eingefunden hatte.

Viel Applaus erhielten auch die kleinen Theaterstücke, die die Bewohner des Gardelegener Lebenshilfe-Wohnheims und des Chausseehauses Hassel zum Besten gaben, das Trommelstück der Miester Lebenshilfe und die Tänze der Caritas-Einrichtung aus Halberstadt und des Klötzer Medina-Heimes. Der Melliner Frauenchor trat mit stimmungsvollen Liedern auf, die Mädchen und Jungen der Beetzendorfer Kindertagesstätte zeigten ihr Können und auch die Tanzgruppe des DRK Beetzendorf war auf der Bühne zu erleben.

Im Park präsentierten sich die Einrichtungen mit eigenen Ständen, die Besucher konnten sich an Spielstationen versuchen und auch das Ponyreiten wurde gut angenommen.