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Brandstiftung nicht ausgeschlossen Feuer im alten Beetzendorfer Bahnhof

Zu einem großen Einsatz rückten am Sonnabendmorgen Kameraden gleich
mehrerer Wehren nach Beetzendorf aus. Dort war ein Feuer im alten
Bahnhof in der Ortsmitte ausgebrochen. Die Kripo ermittelt, da eine
Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann.

Von Tobias Roitsch 08.06.2015, 03:32

Beetzendorf l Um Punkt 6.08 Uhr ist der Alarm in der Einsatzleitstelle eingegangen. Gemeldet wurde ein Feuer im alten Bahnhof in Beetzendorf.

Gleich mehrere Feuerwehren aus verschiedenen Ortschaften wurden alarmiert. So rückten neben den Kameraden aus Beetzendorf auch Brandbekämpfer aus Apenburg, Bandau, Klötze, Poppau, Rohrberg, Stapen, Siedengrieben, Recklingen und Winterfeld aus. Insgesamt, so berichtete Einsatzleiter Bert Juschus, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, waren 83 Feuerwehrleute mit 18 Fahrzeugen vor Ort, um die Flammen in dem leerstehenden Backsteingebäude in der Ortsmitte zu bekämpfen.

Schaden liegt wohl im fünfstelligen Bereich

Neben den Brandbekämpfern waren auch Beamte der Kriminalpolizei an den Brandort gekommen. Immerhin könne eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden, wie aus dem Polizeirevier des Altmarkkreises am Sonnabendnachmittag auf Nachfrage mitgeteilt wurde.

Eine genaue Ursache für den Ausbruch des Feuers konnte bis dahin noch nicht genannt werden. Wie es von der Polizei weiter hieß, kamen bei dem Brand keine Menschen zu Schaden. Nach ersten Schätzungen belaufe sich der Sachschaden hingegen auf eine niedrige fünfstellige Summe. Eine genaue Zahl wurde allerdings nicht genannt.

Nach ersten Erkenntnissen sei das Feuer wohl im Vorraum des Bahnhofsgebäudes ausgebrochen. Anschließend habe es sich bis hinauf zum Dachstuhl weiter ausgebreitet. Noch vier Stunden nach der Alarmierung waren noch 15 Brandbekämpfer vor Ort, um ein erneutes Auflodern der Flammen zu verhindern. Ein Blick durch die zerstörten Fenster des Gebäudes offenbarte ein Bild der Verwüstung: Die Wände waren schwarz vom Ruß, den Boden bedeckte ein dichter weißer Teppich aus Schaum. Durch Löcher in der Decke regnete unablässig Löschwasser in den großen Raum.

Am Sonnabendnachmittag ging es für die Beetzendorfer Feuerwehr noch einmal an den Brandort. Um 15.08 Uhr rückten zehn Kameraden mit dem Lösch- und dem Tanklöschfahrzeug zu Nachlöscharbeiten aus.

Brand vor sechs Wochen

Es ist nicht der erste Brand im Beetzendorfer Bahnhofsviertel in der letzten Zeit. Erst vor sechs Wochen brach ein Feuer in der Schrauberwerkstatt der Ford Devils Altmark aus, die sich unmittelbar hinter dem leerstehenden Kulturhaus befindet. Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat. Die Werkstatt und etliche der kaum zu bezahlenden Liebhaberstücke der Ford-Freunde brannten völlig aus. Ein Übergreifen der Flammen auf das Kulturhaus konnte die Feuerwehr im letzten Moment verhindern.

Ob beide Brände das Werk eines Feuerteufels sind, der in der Gegend sein Unwesen treibt, ist ungewiss. Möglich wäre auch, dass das Feuer durch Personen verursacht wurde, die sich immer wieder in dem leerstehenden Bahnhofsgebäude über Nacht aufhalten sollen. Der Zugang zu dem heruntergekommenen Backsteinbau ist an mehreren Stellen ungehindert möglich.