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Beetzendorfer Gemeinderat stimmt Um- und Neubauplänen für Verwaltungsgebäude zu Fließen Fördermittel, kann ab Herbst gebaut werden

Von Walter Mogk 26.02.2011, 05:25

#NULL#Nach dem Verbandsgemeinderat hat am Donnerstagabend auch der Beetzendorfer Rat den Um- und Neubauplänen für das Verwaltungsgebäude am Marschweg zugestimmt. Damit kann jetzt der Förderantrag für das Projekt eingereicht werden. Baustart soll im Herbst sein.

Beetzendorf. Großer Diskussionen bedurfte es am Donnerstagabend im Beetzendorfer Rat nicht mehr, als die Um- und Neubaupläne für das Verwaltungsgebäude im Marschweg zur Entscheidung standen. Nachdem Planer Sven Rühlmann das Projekt und seine Kosten noch einmal ausführlich erläutert hatte, stimmten bis auf Enno Marquardt alle Gemeindevertreter den Beschlüssen zu. Selbst Energiewende-Fraktionschef Dr. Dirk Frenzel, der den Plänen bisher skeptisch gegenüberstand, räumte ein, vom Sinn der Maßnahme überzeugt worden zu sein. "Ich sehe, dass die Finanzen hier sehr gut eingesetzt werden", meinte der Käcklitzer.

Tangelns Interessenvertreter Frank Glaue warf die Frage auf, wie sicher die vom Planer vorgetragenen Kostenschätzungen sind. "Bei der Sanierung älterer Gebäude findet man doch immer etwas, was einen überrascht", erklärte er. Doch der Planer versicherte, die Kosten gewissenhaft ermittelt zu haben. Zudem gebe es einen Puffer von 50 000 Euro innerhalb der Gesamtsumme. Werde der benötigt, müsse man allerdings eventuell Abstriche bei der geplanten Barrierefreiheit des Gebäudes machen. "Das wäre allerdings nicht gut", meinte Frank Glaue. "Schließlich wollen wir gerade das durch den Umbau erreichen und kappen dann das Geld an dieser Stelle."

Einen Kredit über 715 000 Euro will die Gemeinde Beetzendorf als Eigentümer und Bauherr für den Um- und Neubau aufnehmen. Tilgung und Zinsen sollen von der Verbandsgemeinde (VG) über einen Zeitraum von 20 Jahren übernommen werden. Das entspricht einer jetzt schon ohnehin zu zahlenden Mietsumme von 48 000 Euro jährlich. "Die 715 000 Euro sind der Deckel, mehr ist nicht drin. Wir sind uns mit dem Planer einig, dass diese Summe wie in Stein gemeißelt ist", zerstreute Bürgermeister Heinrich Schmauch Bedenken, Mehrkosten könnten an der Gemeinde hängenbleiben. Eine Erhöhung der Kreditsumme werde es nicht geben, notfalls müsse die Verbandsgemeinde beim Bau abspecken.

Schmauch betonte, dass die Gemeinde über die Aufteilung der Räumlichkeiten für die VG nicht zu entscheiden habe. "Das müssen wir Frau Lüdemann überlassen, die für die laufende Verwaltung verantwortlich ist", erklärte er. Die VG habe ihren Bedarf angemeldet, der in die Pläne eingeflossen sei. Für die Gemeinde sei wichtig, dass die Bibliothek im geplanten Bürgerzentrum, das anstelle des jetzigen Flachbaus errichtet werden soll, ihren Platz findet und damit zukunftssicher gemacht wird. Dafür und für die drei kleinen Räume der Gemeinde im Altbau zahlt Beetzendorf 164 000 Euro aus eigener Tasche, die über die Rücklage finanziert werden sollen.

Planer Sven Rühlmann versicherte, dass es sich bei dem Neubau um ein Bürogebäude einfachen Standards handeln werde. "Es wird ein reiner Funktional-, kein Prunkbau", erklärte er. Man habe sich auf das absolut nötige Maß beschränkt und gewaltige Abstriche von den ursprünglichen Plänen, die unter anderem ein zweites Geschoss vorsahen, vorgenommen. Auch beim Umbau des alten Gebäudes beschränke man sich auf die Herrichtung entsprechend der brand- und arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen, die derzeit an vielen Stellen nicht eingehalten werden (wir berichteten). Eine energetische Sanierung des Hauses sei nicht notwendig.

Nach dem Beschluss des Gemeinderates sollen jetzt die Förderanträge beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) eingereicht werden. Dies muss spätestens am Montag erledigt sein. In Aussicht stehen jeweils 350 000 Euro für den Umbau des Altgebäudes und den Neubau des Bürgerzentrums. Zudem könnte zusätzliches Geld für die Vorplatzgestaltung fließen, wie Bauamtsleiter Eberhard Küster am Donnerstag andeutete. Wenn die Baugenehmigung vorliegt, kann die beschränkte Ausschreibung erfolgen, von der vor allem Firmen der Region profitieren. "Baubeginn ist dann im Herbst", erläuterte der Planer. Wenn der Neubau im Frühjahr 2012 steht, zieht zunächst die komplette Verwaltung dorthin um. Anschließend geht es mit dem Umbau des alten Molkereigebäudes weiter. Ziel ist es, spätestens zu Weihnachten 2012 mit allen Baumaßnahmen fertig zu sein.