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Auch der Enkel aus China kam zum Gratulieren Ilse Lengert feiert den 90. Geburtstag

09.03.2011, 04:31

Klötze (ri). Ilse Lengert hat in ihrem Lieblingssessel in ihrem Haus Platz genommen. Kurz einmal verschnaufen. Aber nur kurz, und dann sind schon die nächsten Gäste zum Gratulieren da: Margarete und Bernhard Kasper sind mit einer Topfpflanze erschienen. Sie gehören zum Freundeskreis der Klötzerin, die gestern ihren 90. Geburtstag zunächst in kleiner Runde gefeiert hat: Ein paar Freunde sind vorbeigekommen, die beiden Töchter sind zu Besuch, und am Nachmittag auch eine Enkelin. Und als Überraschungsgast hat sich ein Enkel angesagt, der extra aus China, wo er für drei Jahre arbeitet, nach Klötze gereist kommt. Groß gefeiert wird dann am Sonnabend, wo weitere drei Enkel zum persönlichen Gratulieren erscheinen.

Ilse Lengert blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Vor dem Krieg war sie von Beruf Verkäuferin, musste dann in Genthin in der Rüstung arbeiten, war später in Salzwedel Funkerin bei der Luftabwehr. Während ihrer Zeit in Genthin war sie mit dem ihr damals noch unbekannten Ewald per Brief in Kontakt gekommen - der Grundstein für eine Liebe war gelegt, die über Jahrzehnte hielt. Bis ins Alter von 85 Jahren ist sie noch regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs gewesen - wie in der Zeit, in der sie nach dem Krieg als Spargelstecherin auf den Feldern der Umgebung unterwegs war.

Auch wenn das Laufen ihr heute zuweilen etwas schwer fällt, bis heute ist die Klötzerin dennoch aktiv. So kümmert sie sich - bei manchen Arbeiten mit Unterstützung von Freunden - um Haus und Garten. Und sie lobt die Klötze, dass es eine seniorenfreundliche Stadt sei: "Hier liegt alles, was man braucht, eng beisammen." Zu verbessern gibt es aus ihrer Sicht dennoch das eine oder andere. Wünschenswert sei vielleicht eine Umgehungsstraße. Ob Ortsbürgermeister Klaus Ewertowski, der mit einem bunten Blumenstrauß ebenfalls zum Gratulieren erschienen ist, da etwas machen könnte? "Eine Umgehungsstraße wäre schon schön. Aber das ist eine Landesstraße, also nicht in unserem Zuständigkeitsbereich. Und bezahlbar wäre eine solche Umgehung derzeit wohl auch kaum", so das Stadtoberhaupt.