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Zweite Eltern-Werkstatt im Rahmen des Projektes Kita-Mobil in Jübar Eltern wünschen kostenlose Betreuung statt Kindergeld

23.03.2011, 04:31

Über eine Eltern-Werkstatt im Rahmen des Projektes Kita-Mobil der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf berichtet Björn Gäde:

Im Rahmen des Projektes Kita-Mobil fand am 12. März 2011 eine Eltern-Werkstatt im Jübarer Dorfgemeinschaftshaus statt. Mehr als 20 Elternvertreter aus dem gesamten Gebiet der Verbandsgemeinde Beetzenorf-Diesdorf tauschten sich darüber aus, wie die Kinderbetreuung in Zukunft aussehen kann.

Durch das Projekt Kita-Mobil wird derzeit eine Strategie für die zukunftssichere Gestaltung der Kinderbetreuung in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf erarbeitet. Ein besonders wichtiger Bestandteil ist dabei die Beteiligung der Eltern. Mehr als 20 Mütter und Väter von Kita-Kindern folgten der Einladung und trafen sich in Jübar zu einer Beteiligungswerkstatt für Eltern. Begrüßt wurden sie von Sibylle Paetow und Björn Gäde vom Stendaler Büro der LandLeute GbR sowie von Stefanie Michaelis von der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark, die Kita-Mobil als Projektmanagement begleiten.

Gesunde Ernährung liegt Eltern am Herzen

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die beteiligten Eltern zu wichtigen Themen der Kinderbetreuung austauschen und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Apropos Essen: Die gesunde Ernährung der Kinder mit frischen und regionalen Produkten liegt den Eltern besonders am Herzen. Dies war eines der wichtigsten Ergebnisse, die die Werkstatt zutage brachte. Darüber hinaus wurden Vorschläge erarbeitet, die in die weitere Ausgestaltung der Projektbausteine Pädagogik, Finanzierung und Mobilität einfließen sollen. Bezogen auf eine kindgerechte Mobilität würden einige Eltern das Angebot von flexiblen Hol- und Bringediensten in Anspruch nehmen wollen, andere sprachen sich eher dagegen aus. Einig waren sich die Anwesenden unter anderem darüber, dass die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten flexibler gestaltet werden müssen, um den heutigen Arbeitsbedingungen der Eltern Rechnung zu tragen.

Diskutiert worden sind auch politisch brisante Themen wie die geforderte Abschaffung der derzeit bestehenden Regelung zur Fünf-Stunden-Betreuung von Kindern nicht berufstätiger Eltern im Kinderförderungsgesetz Sachsen-Anhalts und der Wunsch nach einer kostenlosen Betreuung für alle Kinder anstelle des Kindergeldes.

Sibylle Paetow erklärte zum Abschluss der Werkstatt, dass die Ergebnisse dokumentiert werden und in Kürze auf der Projektseite www.kitamobil.de im Internet zu finden sind. Die Vorschläge der Eltern sollen zudem mit der Verbandsgemeindebürgermeisterin Christiane Lüdemann und den Bearbeitern der einzelnen Projektbausteine besprochen und auf ihre Realisierbarkeit geprüft werden.

Die Ergebnisse fließen in ein Gesamtkonzept ein, das bis Ende August 2011 erarbeitet und dem Bundesministerium des Innern (BMI), dem Träger des Modellvorhabens "Daseinsvorsorge 2030", präsentiert wird. Dieses Konzept wird dann erneut durch eine Jury des BMI geprüft. Bei positiver Beurteilung können weitere Fördermittel in die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf fließen, damit die erarbeiteten Ideen nicht nur diskutiert werden, sondern deren Umsetzung auch finanziell unterstützt wird.