1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Ursprung der Sangestradition geht bis ins Jahr 1873 zurück

Ahlum-Stöckheimer Frauenchor feierte 20-jähriges Bestehen Ursprung der Sangestradition geht bis ins Jahr 1873 zurück

Von Harald Tüllner 19.04.2011, 04:31

Ahlum. Das 20-jährige Bestehen feierte am Sonnabendabend im Ahlumer Dorfgemeinschaftshaus der Frauenchor Ahlum/Stöckheim. Die 18 Mitglieder unter Leitung von Brunhilde Adelt hatten dazu nicht nur die Sängerinnen mit ihren Ehepartnern eingeladen. Herzlich begrüßte die Chorleiterin auch Bürgermeister Bernd Schulz und den ehemaligen Ortschef von Ahlum, Joachim Gose.

Mit einem Strauß von Frühlingsliedern eröffneten die Frauen den festlichen Abend. Dazu gehörte auch das Stöckheimer Lied, das die Chorleiterin umgedichtet und zum 650-jährigen Bestehen des Ortes im Jahr 2007 erstmals mit dem Chor aufgeführt hatte. Aber auch die Lieder von den drei weißen Birken und "Am frühen Morgen ganz ohne Sorgen, da steht ein Sänger auf", welches Roland Plaasch, der im Salzwedeler Chor mitsingt und die Frauen unterstützt, einmal kreierte, sangen die Frauen voller Freude.

Der Ursprung des Frauenchores liegt Jahrzehnte zurück. 1873 wurde der Männergesangverein Stöckheim gegründet. Brunhilde Adelt konnte übrigens die damalige Vereinsfahne noch zum Stöckheimer Dorfjubiläum präsentieren. Es dauerte seine Zeit, bis auch Frauen im Verein mitsingen durften. Zum 100-jährigen Bestehen sangen Frauen im Chor längst mit. Kurz nach dem Jubiläum verstarb aber der Chorleiter Adam Albert.

Für die Männer des Chorgesangs war das ein herber Schlag. Sie hörten auf mit dem Singen. Die Frauen machten aber weiter. In loser Form trafen sie sich zum Singen, brachten Ständchen dar zu Jubiläen und trafen sich in der Stöckheimer Schule zu Probenabenden.

Erst 1991 fassten die Sängerinnen den Entschluss, einen eigenen Chor zu gründen. "Du bist Rentnerin und hast Zeit", sagten sie zu Erika Mania, die auch prompt die Leitung übernahm. "Sie ist heute noch dabei", freute sich Brunhilde Adelt. Zehn Jahre später traten die Frauen an Brunhilde Adelt heran, die Leitung zu übernehmen. "Vorübergehend kann ich das ja machen, aber bestimmt keine zehn Jahre lang", sagte sie damals. "Inzwischen macht mir die Arbeit als Chorleiterin Freude, und ich will auch weitermachen, bis die Frauen anderer Meinung sind", gestand sie am Sonnabendabend ein. Doch daran denkt noch keine der Sängerinnen.

Große Unterstützung bekamen die Frauen in den zurückliegenden Jahren von der Gemeinde Ahlum. "Der Gemeinderat unterstützte uns, die einheitlichen Jacken zu kaufen. Die sehen doch gut aus", meinte die Chorleiterin.

Sie bedankte sich nochmals beim ehemaligen Bürgermeister Joachim Gose. Ein besonderes Dankeschön richtete Brunhilde Ahlert auch an den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Stöckheim, Matthias Klusmann. Nach dem Schließen der Stöckheimer Schule stellte er den Schulungsraum der Feuerwehr für die Übungsabende kostenlos zur Verfügung.

Der Frauenchor hat sich in den 20 Jahren gefestigt, davon zeugt auch die Chronik, aus der Bilder gezeigt wurden. Erarbeitet hatten die Rückschau übrigens Bürgermeister Bernd Schulz und Brunhilde Hübers. Und so erinnerten sich die Frauen an Fahrten, die sie in jedem Jahr unternahmen, aber auch an die Aufführung des Singspiels Rotkäppchen beim Chorball im vergangenen Jahr. "Zu der Aufführung hatten wir eine CD. Doch da wir ein Frauenchor sind, sang jede Darstellerin ihre Rolle selbst", erklärte die Chorleiterin. Für die Aufführung gab es viel Beifall.

Bevor die Jubilare und ihre Gäste nach dem Singen mit dem Feiern begannen, bekamen die aktivsten Frauen des Chores Blumen. Vergessen wurden auch nicht die beiden ehemaligen beziehungsweise jetzigen Bürgermeister und der Wehrleiter von Stöckheim.