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Streckenbericht der Nettgauer Jäger vorgestellt / Unfallwild bleibt Problem Jedes dritte Reh streckt der Verkehr

19.05.2011, 04:27

Nettgau (wmo). Jäger werden gemeinhin an ihren Abschusszahlen gemessen, doch sie leisten viel mehr, wie Jagdpächter Wilfried Schierhorn während der Jahreshauptversammlung der Nettgauer Jagdgenossenschaft feststellte. "Wir sind in der Pflicht, Wildschäden im Wald und auf den Feldern zu verhüten. Das ist eine große Verantwortung, die leider nur die wenigsten sehen", betonte der Nettgauer.

Ein besonderes Problem stellen nach wie vor die hohen Zahlen an Unfallwild im Revier dar. So fiel allein ein Drittel der Rehwildstrecke (acht Tiere) dem Straßenverkehr zum Opfer. Die Dunkelziffer, auch bei den anderen Wildarten, ist nach Schierhorns Ansicht dabei durchaus groß. So würde nur in den wenigsten Fällen, wenn ein Lkw auf den vielbefahrenen Straßen rund um das Glunz-Werk ein Tier anfährt, auch der zuständige Jagdpächter informiert.

Nur zwei Stücke Damwild geschossen

Insgesamt brachten die Nettgauer Jäger im vergangenen Jagdjahr 25 Rehe zur Strecke. "Darunter waren 12 Böcke und 13 Ricken sowie Kitze", berichtete Wilfried Schierhorn. Beim Damwild schlagen lediglich zwei Tiere zu Buche, darunter ein Kalb. "Das ist ein bisschen wenig", ärgerte sich der Nettgauer.

Ganz gut sieht es beim Schwarzwild aus. Hier konnten 35 Sauen zur Strecke gebracht werden. Dazu kommen neun Stücke Rotwild, darunter ein Hirsch der Kategorie 3B, den Hans-Heinrich Jordan erlegte.

Fünf Füchse (einer durch Unfall), ein verunfallter Dachs, ein Waschbär und zwei durch den Straßenverkehr zur Strecke gebrachte Hasen komplettieren die Bilanz. "Insgesamt kann man von einem relativ guten Jagdjahr sprechen", zeigte sich Wilfried Schierhorn zufrieden.

Alte Hochsitze sollen entfernt werden

Ein Diskussionspunkt während der Versammlung waren die Hochsitze. Bemängelt wurde, dass an einigen Stellen im Revier zwar neue Ansitze errichtet, aber die alten, morschen Gerüste nicht entfernt wurden. "Das ist nicht in Ordnung, darum werden wir uns umgehend kümmern", versprach Wilfried Schierhorn im Namen der Jäger.