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Lüchow-Dannenberg wollte Maut für B 248 / Gespräche zwischen den Fachressorts erwünscht Schwerlastverkehr kennt keine Landesgrenzen

Von Holger Thiel 26.05.2011, 04:29

Der niedersächsische Kreis Lüchow-Dannenberg wollte mit einer Maut für Lkw den Schwerlastverkehr auf der B 248 ausbremsen. Doch die Nachbarkreise, darunter auch der Altmarkkreis Salzwedel, machten da ohne weiteres nicht mit. Stattdessen soll es nun Gespräche auf Verwaltungsebene geben.

Salzwedel/Lüchow. Mit Millionenaufwand ist die B 248 westlich von Salzwedel in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg ausgebaut worden. Die Folge: Der Schwerlastverkehr nimmt zu. Deswegen wollte Lüchow-Dannenberg jetzt auf die Bremse treten und in Hannover eine Lkw-Maut für die Bundesstraße beantragen. Erfolg hätten Salzwedels Nachbarn aber nur gehabt, wenn Lüneburg, der Altmarkkreis Salzwedel und der Börde-Kreis zustimmen. Diese Bedingung hatte die niedersächsische Landesregierung gestellt, hieß es in der vergangenen Woche während der Sitzung des Kreis-Verkehrsausschusses in Lüchow. Doch diese Zustimmung gibt es nicht.

Auch Salzwedel zeigte sich eher zurückhaltend in puncto Maut. "Wir haben es nicht rundweg abgelehnt, aber unsere Skepsis deutlich gemacht", erklärte Wirtschaftsdezernent Erhard Prehm, der in Korrespondenz mit dem Nachbarkreis getreten war. Vor allem die möglichen Nachteile für die heimische Wirtschaft habe er ins Feld geführt, so Prehm. Ein Argument, das der einstige Magdeburger Minister Karl-Heinz Daehre auch immer wieder öffentlich anführte, wenn Einwohner der B 71-Dörfer, aber auch Politiker wie der Landtagsabgeordnete Jürgen Barth (SPD), die Maut forderten.

Aus Prehms Sicht sei nicht der Verkehr an sich das Problem: "Dafür sind ja Straßen da." Sondern vielmehr die Tatsache, dass die B 248, aber noch mehr die B 71, in Sachsen-Anhalt nicht ausreichend ertüchtigt seien, um dem wachsenden Brummi-Verkehr gerecht zu werden. "In Niedersachsen sind die B 248 und die B 216 in der Zielplanung aufgenommen. Deswegen gibt es dort in den nächsten Jahren entsprechende Investitionen. Diese Situation haben wir nicht. Wir sind in Magdeburg mit dieser Forderung bislang immer abgeblitzt", machte der Dezernent deutlich.

Auch wenn die B 248-Maut vorerst vom Tisch ist, wollen Vertreter der betroffenen Landkreise ins Gespräch kommen. Am Ende könnte es so eine gemeinsame, abgestimmte Politik in Sachen Verkehrsinfrastruktur geben. "Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft", sagte Prehm, der solche Gespräche begrüßt.

Während Lüchow-Dannenberg mit weiteren stationären Blitzern an der B 248 den Verkehr beruhigen will, setzt der Altmarkkreis seit Jahren auf nächtliches Tempo 30 in den Ortslagen der vielbefahrenen B 71. Ein Instrument, das auch Politiker aus Lüchow-Dannenberg als durchaus geeignet ansehen. Zudem stehen seit November 2005 am Magdeburger Autobahnkreuz zwei Schilder, die dem Schwerlastverkehr das Abbiegen nach Norden auf die B 71 verbieten. In Niedersachsen gibt es diese Schilder nicht.