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"De wise Fru" sprach im Kunrauer Schloss Skeptische Senioren, Schamanen und Scharlatane

Von Philip Najdzion 21.07.2011, 04:32

Die Kunrauer Senioren hatten sich zu ihrem Nachmittag besondere Gäste eingeladen. Kim Barkmann und Heike Ellen Pieper sind Schamanen. Sie erzählten den Senioren von ihren Fähigkeiten.

Kunrau. Skeptisch schauen einige Senioren in die Runde. "De wise Fru" erzählt ihnen von Schamanen. Sie heißt eigentlich Kim Barkmann und ist mit ihrer Kollegin Heike Ellen Pieper Gast beim Kunrauer Seniorennachmittag am Montag. Der Ursprung der weisen Frauen liege im alten Germanien. "Damals war Weisheit weiblich", sagt Kim Barkmann. Die Menschen seien von weither gekommen, um sich den Rat einer weisen Frau zu holen.

Für sie waren dies die ersten Psychologen. Und so klingt vieles, was sie von ihrer Tätigkeit als Schamanin erzählt, auch gar nicht so mystisch. Für viele der Senioren hört es sich eher nach Alltagsweisheiten an: Wie ich jemandem begegne, ob offen oder unhöflich, so wird er reagieren.

In ihrem eigenen Seminar kümmert sich "De wise Fru" um den Kummer von Menschen. Sie hört ihnen zu. Denn so meint sie: "Jeder Mensch ist für sein Problem der Spezialist. Es gibt keinen, der sich damit gleich gut auskennt." Der Mensch trage daher die Lösung in sich. "Aber das weiß er nicht. Doch die richtige Frage bringt die Lösung ans Licht." Binnen 20 Minuten könne eigentlich jedes Problem gelöst werden. "Voraussetzung ist, dass der Mensch bereit ist."

Als Ursprung ihrer Fähigkeiten sieht Kim Barkmann Gott. "Schamanen geben immer alles der höheren Macht in die Hände." Das Ziel sei die Suche nach der Wahrheit, der "göttlichen Wahrheit".

"Das ist ja wie \'ne Religionsstunde früher in der Schule", sagt die Kunrauerin Gerda Zilling. Besonders als das Gespräch auf die mutmaßlich heilerischen Fähigkeiten der Schamanen kommt, regt sie sich auf.

"Sogar Ärzte schicken uns ihre Patienten", sagt Kim Barkmann. So sei die Gürtelrose gut mit schamanischen Methoden heilbar. Denn die Ursache hierfür seien seelische Probleme. Allerdings gebe es sicherlich auch Scharlatane, räumt Kim Barkmann ein. Und zu der Medizin gebe es vielfach keine Alternative. "Wir gehen ja selber auch zum Arzt."

Das Heilen sei jedoch eher das Aufgabengebiet ihrer Kollegin Heike Ellen Pieper. Eine Methode sei das Besprechen oder Böten, wie Heike Ellen Pieper erklärt. Sie legt den Menschen die Hände auf. Dabei spricht sie Worte, die die Selbstheilungskräfte aktivieren sollen. "Ich lade sie mit positiver Energie auf."

Hierzu trägt sie einen Schamanenbeutel. Zwei Rasseln sind darin, "eine um Freude hervorzurufen und eine für die Heilung". Ein Knochen soll die negativen Energien aufnehmen. Ein Redestab hilft, wenn bei Diskussionen alles drunter und drüber geht, wer ihn hat, hat das Rederecht.

Sie habe sogar schon Tiere geheilt, erzählte die Schamanin. Kühe waren an ihren Eutern von Warzen befallen. Mit verschiedenen Ritualen und Gesängen habe sie heilende Kräfte fließen lassen, erklärt die Schamanin.