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Forstamtsleiter Helmut Jachalke zeigt sich besorgt und kündigt weitere Untersuchungen an Spinner und Spanner bedrohen die Wälder

Von Markus Schulze 15.02.2012, 05:28

Eichenprozessionsspinner, Frostspanner, Kiefernspinner. Das sind die Namen von drei Schädlingen, die dem Betreuungsforstamt Westliche Altmark in Klötze seit einiger Zeit Sorgen bereiten. Grund: Bäume und Wälder könnten Schaden nehmen.

Steimke l Auf das Thema Waldschutz ging Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark in Klötze, bei der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kunrau im Steimker Saal ein. So würden die Flächen derzeit gleich von drei Plagegeistern bedroht. "Wir haben es zurzeit im gesamten Kreis, aber auch in benachbarten Regionen mit Schädlingen zu tun, die den Bäumen ans Leder wollen."

Zum einen handelt es sich dabei um den Eichenprozessionsspinner. "Der eine oder andere von Ihnen hat mit dem vielleicht schon mal Bekanntschaft gemacht", vermutete Helmut Jachalke. So könne dieser Schmetterling, beziehungsweise die Raupe, dem Menschen mittels seiner feinen Brennhaare durchaus gefährlich werden und allergische Reaktionen auslösen. Nicht minder gravierend sind die Auswirkungen auf die Forstwirtschaft, da der Eichenprozessionsspinner für Lichtungs- beziehungsweise Kahlfraß bekannt ist. Auf jeden Fall könnten die Bäume bei lang anhaltendem Auftreten in Mitleidenschaft gezogen werden, verdeutlichte Helmut Jachalke.

"Hier wird eine Bekämpfung stattfinden müssen"

Zum anderen habe man es im Raum Klötze, zumindest "punktuell", auch mit dem Frostspanner zu tun. Auch die Raupen dieses Falters könnten an Bäumen erhebliche Schäden herbeiführen.

Zum dritten nannte Helmut Jachalke den Kiefernspinner als weiteren Schädling. "Damit haben wir vor allem im Bereich Kunrau Probleme", erläuterte der Forstamtsleiter. Und: "Sein Kahlfraß kann zum Absterben führen." Der beträchtlichen Population des Kiefernspinners wollte man bereits habhaft werden, verriet Helmut Jachalke. "Wir haben Fallen mit Sexualstoffen aufgestellt und hatten besorgniserregende Fänge", erläuterte der Experte. Doch damit nicht genug: "Wir haben auch Proben genommen und hatten in zwei Fällen eine dramatische Dichte." Erschwerend komme beim Kiefernspinner hinzu, dass ihm nicht einmal die kalte Witterung etwas auszumachen scheine. "Die tiefen Temperaturen müssen nicht dazu führen, dass er vom Baum abfällt. Er bleibt einfach in der Krone."

Im Falle des Kiefernspinners kündigte Helmut Jackalke weitere Maßnahmen an: "Wir werden weitere Proben machen und danach entscheiden, ob wir ihn bekämpfen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber relativ hoch."

Durchgreifen wolle man auch beim Eichenprozessionsspinner sowie beim Frostspanner. Helmut Jachalke machte deutlich: "Auch hier wird eine Bekämpfung stattfinden müssen."

FBG-Vorsitzender Gerhard Fiebig zeigte sich über diese Botschaft froh. Denn auch er erkannte das Übel der Schädlinge: "Das ist eine unangenehme Geschichte."

Vom Verbrennen der Schädlinge riet Helmut Jachalke im Übrigen ab: "Das ist eher suboptimal." Besser sei es, ihnen mit einem Industriestaubsauger beizukommen. "Wir bieten aber auch Beratungen an", versprach Helmut Jachalke.

Für Fragen zu diesem Thema sind die Mitarbeiter des Betreuungsforstamtes in Klötze, Hagenstraße 11, unter Telefon (03909) 4020 erreichbar.