1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Experten: Ein Wolf hat die sechs Schafe nicht getötet

Bisse an verendeten Tieren bei Hornhausen soll von einem Hund stammen - Besitzer lassen Kadaver untersuchen Experten: Ein Wolf hat die sechs Schafe nicht getötet

Von Christina Stapel 15.02.2013, 01:19

Hornhausen l Ein Wolf sei es nicht gewesen, der die sechs Schafe gerissen hat, die am Sonntag auf einem Grundstück in Hornhausen gefunden worden. Dies teilte Holger Thiel, Pressesprecher des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, am gestrigen Donnerstag auf Volksstimme-Nachfrage mit. Die Experten tippten auf einen Hund als Täter.

Am Sonntagvormittag hatten Katja Erben und Wolf-Gerald Voß aus Oschersleben die toten Tiere auf ihrem Grundstück bei Hornhausen entdeckt. Die Besitzerin der Schafe erinnert sich: "Es war grausam. Wir sind am Sonntagmorgen nach Hornhausen gefahren, um unsere Tiere zu versorgen und dann haben wir die toten Schafe entdeckt." Bei den verendeten Tieren handelt es sich um die gesamte Schafsherde, wie die Frau erklärt. "Sechs wurden getötet, von einem fehlt bislang jede Spur."

Nach der erschreckenden Entdeckung alarmierten die Eigentümer sofort die Polizei. "Die haben den Ort auf Spuren untersucht und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises informiert, da zunächst der Verdacht bestand, dass die Tiere durch einen Wolf getötet wurden", sagt Katja Erben über das Vorgehen der Polizei. Die Untere Naturschutzbehörde setzte sich mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sowie dem Wolfsbeauftragten des Lands Sachsen-Anhalt in Verbindung, um den Vorfall untersuchen zu lassen .

Am Dienstag haben Katja Erben und Wolf-Gerald Voß das Ergebnis der Untersuchung erhalten. "Ein Wolf kann als Ursache ausgeschlossen werden", sagt die Frau aus Oschersleben. Dies bestätigte auch Thiel: "Unsere Experten haben sich die Bissspuren angesehen, sie weisen nicht auf die eines Wolfes hin. Es könnte sich um die eines Hundes handeln."

Einen Hund halten Katja Erben und Wolf-Gerald Voß nicht, wie sie sagen. Um den Grund für den Tod der Tiere zu erfahren, haben sie einen der Kadaver zum Landesverbraucheramt nach Stendal einschicken lassen. Dort soll das tote Schaf untersucht werden. "Das mussten wir tun, denn bevor wir uns neue Tiere anschaffen, müssen wir einfach wissen, was mit den Schafen passiert ist", betont Katja Erben. Die anderen Schafe haben die Eigentümer aus Hornhausen den Mitarbeitern des Tierkörperbeseitigungsanstalt Mützeln bei Genthin übergeben. "Wir können die Kadaver hier nicht rumliegen lassen, denn das könnte womöglich noch andere Tiere anlocken", so Katja Erben.

Wie die Besitzerin der Schafe erklärte, sei es das erste Mal, dass so etwas auf ihrem Grundstück in Hornhausen vorgekommen sei.