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Premiere des Völpker Seniorensportfests kommt bestens an / Dieter Würsig holt die meisten Punkte Elf Stationen halten den ganzen Körper auf Trab

Von Ronny Schoof 22.01.2014, 02:21

Ihr erstes Seniorensportfest haben die Mitglieder des Heimatvereins Völpke/Badeleben als eine vollauf gelungene Sache erlebt. Eine Stunde lang betrieb die Riege der Generation 50plus in der Sporthalle leichte Körperertüchtigung an abwechslungsreichen Stationen.

Völpke l Ein Schild an der Fensterfront linkerhand erinnert an die lange Sporttradition im Ort: Arbeiterturnverein "Vorwärts" Badeleben von 1900. Und rasch vorwärts ging es auch bei der kleinen Turnstunde unter dem Motto "Bewegung tut gut", die in dieser Form erstmals vom Heimatverein auf die Beine gestellt wurde - in Kooperation mit der hiesigen Herzsportgruppe, namentlich Rosalinde Lange als Initiatorin und natürlich Gerhard Reimann, der nimmermüde 86-jährige Übungsleiter, der auch dieses Sportfest wieder voller Elan und Tatendrang begleitet, die Teilnehmer unentwegt angetrieben und ermutigt hat.

Das machte Reimann schon zu Beginn deutlich, als er schwungvoll die Gruppengymnastik zur Erwärmung kommandierte - freilich, ohne sich selbst zu schonen. Während der Einteilung der sechs Riegen kurz darauf äußerte er sich dann auch erfreut über die Resonanz: "Mit 30 Teilnehmern können wir sehr zufrieden sein. Es zeigt, dass der Wille nach altersgerechtem Sport vorhanden ist."

Für Luise Dengg, älteste Dame im Feld, war es sozusagen eine Herzensangelegenheit, in die Turnschuhe zu schlüpfen und an den zehn Stationen nebst Abschlussaufgabe ihr Bestes zu geben: "Ich mache nun schon bald 40 Jahre auch bei der Herzsportgruppe mit, da ist die Teilnahme an diesem Sportfest doch Ehrensache", sagte sie zwei Tage vor ihrem 89. Geburtstag. Und selbst kleinere Blessuren konnten die Senioren nicht vom Mitmachen abhalten. So ging Bärbel Niemann mit verbundenem linken Arm an den Start, sie hatte sich tags zuvor das Handgelenk geprellt. "Es geht doch trotzdem, zumal ich Rechtshänder bin", ließ sie wissen, "es ist zwar ein leichtes Handicap, aber wie heißt es so schön, dabei sein ist doch alles."

Gatte Dieter Niemann, Vorsitzender des Heimatvereins, hörte es gern und stimmte Gerhard Reimann zu: "Toll, dass so viele Senioren unserem Aufruf gefolgt sind, eine schöne Sache." Die Idee zum Sportfest war aufgekommen, erzählt er, als im vorigen Jahr der Besuch des Seniorenspielplatzes in Schöningen buchstäblich ins Wasser gefallen war: "Wegen schlechten Wetters mussten wir das ausfallen lassen, und Rosi Lange hat daraufhin vorgeschlagen, dass wir selbst für Ersatz, unabhängig vom Wetter, sorgen." Die Idee stieß beim Vorstand zusätzlich auf Anklang, weil die Beteiligung am alljährlichen Kegelausflug nach Barneberg so sehr gesunken war, dass man diesen aus dem Kalender streichen musste und es somit an einem sportlichen Angebot im Heimatverein mangelte.

Vorsitzender punktet beim Kegeln und wird Dritter

"Nun haben wir vielleicht eine neue Betätigung gefunden, die wir wiederholen können", so Niemann. Er selbst war auch zufrieden mit seinem Abschneiden. Drei Doppeltreffer beim abschließenden Kegeln ließen ihn frohlocken: "Sechse!" Damit katapultierte er sich noch an die Spitze seiner Riege: "Oh, Gruppensieger, auch schön." - und kam mit seinen 25 Zählern insgesamt auf Rang drei ein. Überhaupt erschallten immer wieder Jubelausrufe, wenn eine Aufgabe besonders gut gelungen war oder ein Treffer gelandet wurde.

Reine Selbstläufer waren die elf einfallsreich getalteten Stationen Marke Eigenbau nämlich nicht. Da musste konzentriert und geschickt gerollt, geworfen und geschlagen werden. Und auch wenn der Parcours - selbstverständlich - keine Höchstleistungen in Sachen Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit abverlangte, so wurde der Körper doch auf Trab gehalten. "Alles unserem Alter entsprechend und ohne Überforderung", betonte Reimann.

Er ergriff auch vor der Siegerehrung das Wort des Dankes und Lobes: "Ihr habt alle gut mitgezogen, und wichtig war uns auch, dass in Völpke mal was los ist für uns. Es fehlt hier veranstaltungstechnisch ja doch das eine oder andere, was wir dann zum Beispiel über den Sport ausgleichen können."