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Im Januar waren wieder mehr Menschen im Landkreis arbeitslos / Quote liegt bei 9,2 Prozent Der Winter erreicht den Arbeitsmarkt in der Börde: Fast 9000 Einwohner ohne Job

Von Thomas Junk 31.01.2014, 02:22

Die Zahl der Arbeitslosen ist im ersten Monat des Jahres angestiegen. Laut aktuellem Arbeitsmarktbericht waren im Januar 8964 Frauen und Männer im Landkreis Börde ohne festen Job. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 9,2 Prozent. Vor einem Monat lag sie noch bei lediglich 8,1 Prozent.

Landkreis Börde l Der Winter hat nun endgültig auch den Arbeitsmarkt erreicht. Während Baustellen aufgrund der Witterung allerorten ruhen, müssen sich im Winter mehr Menschen arbeitslos melden, als in den übrigen Monaten des Jahres. Eine Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren stets bestätigt hat. Im Landkreis Börde mussten sich im Januar 2330 Menschen arbeitslos melden, 1287 konnten ihre Arbeitslosigkeit hingegen beenden.

"Gerade die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Männern zeigt, dass witterungsabhängige Branchen vermehrt Personal freisetzen", sagte Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Magdeburg, am Donnerstag. Hinzu käme, so Kaschte weiter, dass zum Jahresende viele befristete Arbeitsverträge ausgelaufen seien. "Es gilt jetzt, die Arbeitskräfte zu integrieren und frühzeitig zu qualifizieren, um so den Bedarf an Fachkräften bei den Unternehmen in der Region zu sichern", sagte Kaschte.

Allerdings hat sich dieser saisonal übliche Einbruch längst nicht so stark niedergeschlagen wie in den vergangenen Jahren. Denn so niedrig wie 2014 war die Arbeitslosenquote in einem Januar seit sechs Jahren nicht mehr.

Schon traditionell vereint der Landkreis Börde die besten sowie die schlechteste Quote im Agenturbereich Magdeburg. Während Wolmirstedt und Haldensleben mit 7,4 beziehungsweise 8,1 Prozent die Leuchttürme sind, hat die Geschäftsstelle in Oschersleben auch im Januar die rote Laterne. Hier sind 13,5 Prozent der Menschen ohne Arbeit. Die vierte Geschäftsstelle im Landkreis in Wanzleben liegt mit 9,5 Prozent im oberen Mittelfeld.

Große Unterschiede gibt es aber auch zwischen den verschiedenen Branchen. Während im Dienstleistungsgewerbe weiterhin händeringend Personal gesucht wird - hier gab es im Januar 293 Stellenangebote - kommen auf jede freie Arbeitsstelle in der Land-, Forst- und Tierwirtschaft sowie im Gartenbau 49 Arbeitslose. Ähnliche Unterschiede gibt es auch in der Altersstruktur der Arbeitslosen. Auf den gesamten Agenturbereich gerechnet, zudem neben der Landeshauptstadt und der Börde auch das Jerichower Land zählt, waren 36 Prozent der Arbeitslosen älter als 50 Jahre. Diese Personengruppe ist nach wie vor am meisten von der Arbeitslosigkeit bedroht. Aber auch bei den jüngeren Menschen unter 25 Jahren beträgt die Arbeitslosenquote mehr als zehn Prozent.

Saisonbedingt ist der Anteil an arbeitslosen Männern besonders groß: 60 Prozent der Gemeldeten. Und fast 40 Prozent der Arbeitslosen sind Langzeitarbeitslose.