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Diskussion über die Grundschulstandorte in der Verbandsgemeinde Westliche Börde geht weiter Arbeitskreis: "Vieles spricht für Ausleben"

Von Constanze Arendt-Nowak 04.02.2014, 02:17

Die Mitglieder der Ausleber Arbeitsgruppe Schulen vermissen "zunehmend die faire Argumentation" in der Diskussion um die Grundschulstandorte in der Westlichen Börde. Ihrer Meinung nach spricht trotz anderslautendem Beschluss des Verbandsgemeinderates vieles für den Erhalt der Ausleber Grundschule.

Ausleben l "Es sind acht Minuten Fahrweg zwischen Hamersleben und Ausleben", erklärt Nadine Tobien. Sie gehört zu der Ausleber Arbeitsgruppe Schulen, die sich im November 2012 zusammengefunden hat. Das war noch bevor die Diskussion um die Grundschulstandorte in der Verbandsgemeinde Westliche Börde richtig in Gang gesetzt wurde.

Dass die Fahrzeit nicht aus der Luft gegriffen sei, zeige der derzeitige Schülerverkehr, den bereits die Sekundarschüler für ihren Weg nach Ausleben nutzen. "Der Bus fährt um 6.41Uhr in Wulferstedt ab, um 6.54Uhr ist Abfahrt in Hamersleben und um 7.02 Uhr kommt er in Ausleben an", fügt sie hinzu. Damit mildert sie auch das Argument "zentrale Lage" ab, mit dem die Mehrheit des Verbandsgemeinderates für den Erhalt der Grundschule in Hamersleben plädiert hat.

Ferdinand Riedl, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe und Verbandsgemeinderat, bemängelt, dass ein faires Verhalten in der Grundschuldiskussion zunehmend auf der Strecke geblieben sei. Die Verwaltung habe es sich, so Riedl, nicht einfach gemacht und bei der Erarbeitung der Beschlussvorlage die Bürger aus allen vier Gemeinden mitgenommen.

"Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie es zu einer Änderung der Vorlage durch den Verbandsgemeinderat kam, die auch mehrheitlich beschlossen wurde."

Nach Abwägung aller Fakten sei eine "sachlich kompetente Vorlage" auf den Tisch gekommen. "Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie es zu einer Änderung der Vorlage durch den Verbandsgemeinderat kam, die auch mehrheitlich beschlossen wurde", sagt Riedl weiter. Alle Mandatsträger hätten einen Eid geleistet, der sie verpflichtet, die Gesetze des Landes umzusetzen und Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Sein Blick fällt dabei auf die Investitionen, die notwendig wären, wenn der derzeit gültige Beschluss des Verbandsgemeinderates, der für den langfristigen Erhalt der Grundschulstandorte Gröningen und Hamersleben plädiert, zum Tragen kommt.

In Ausleben sei das heutige Schulgelände schon in den 1970er-Jahren als Schulkomplex konzipiert wurden, seit der Wende habe die Gemeinde hier etwa zwei Millionen Euro investiert. "Warum soll der Steuerzahler noch einmal für etwas bezahlen, was diesen Stand nie erreichen kann?", erklärt er mit Blick nach Hamersleben. Unter den Ausleber Schülern sind nach seiner Aussage auch heute schon Kinder mit Behinderungen, die hier beste Voraussetzungen vorfinden würden. Auch bei der Betrachtung einer Ganztagsschule als Zukunftsmodell spreche vieles für Ausleben.

"Sicher wird jede Gemeinde im Rahmen einer Anhörung ihre Argumente nochmals vortragen können."

Auslebens Bürgermeister Dietmar Schmidt kann sich sogar vorstellen, dass nicht einmal eine höhere Behörde, sondern letztlich ein Gericht darüber entscheidet, welcher Schulstandort in der Westlichen Börde der sinnvollste sei. "Sicher wird jede Gemeinde im Rahmen einer Anhörung ihre Argumente nochmals vortragen können. Bei den Argumenten sollte jedem Verbandsgemeinderat und jedem Gemeinderat aber klar sein, dass alle bauseitigen Investitionen in die Schulstandorte durch die jeweiligen Gemeinden zu tragen sind, solange sich die Gebäude im Eigentum der Gemeinde befinden", so Schmidt. Sollte die beabsichtigte Übertragung der Schulgebäude an die Verbandsgemeinde umgesetzt werden, würden alle Einwohner der Verbandsgemeinde über eine höhere Umlage die Kosten für die Ertüchtigung eines Schulstandortes tragen. Eine Erhöhung von Steuern sei nicht auszuschließen.

Zur Ausleber Arbeitsgruppe Schulen gehören neben Tobien und Riedl auch das Ausleber Gemeinderatsmitglied Klaus-Dieter Mager, Clemens Köhler als Gemeinderats- und Verbandsgemeinderatsmitglied sowie Katrin Schannor.