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Modellbahnfreunde aus verschiedenen Ecken Deutschlands bauen in Altenweddingen eine große Anlage auf und faszinieren Besucher Kleine Eisenbahnen drehen in der Festhalle viele große Runden

Von Constanze Arendt-Nowak 24.03.2014, 02:34

Altenweddingen l Was für ein Treiben am Sonnabend in der Altenweddinger Festhalle: Menschen und Kühe in Miniaturformat, aber auch anderes Gut wollte schnell von A nach B gebracht werden. Und mehrere Modellbahnfreunde aus verschiedenen deutschen Bundesländern, so aus Sachsen-Anhalt, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Berlin und Rheinland-Pfalz hatten ihren Spaß dabei.

Unter ihnen auch die Altenweddinger Andreas und Martin Ristau. "Wir haben schon mehrfach Modellbahnausstellungen hier in der Festhalle gemacht und haben gedacht, wir nehmen noch ein paar Bekannte dazu und machen ein Modellbahnertreffen", erklärte Martin Ristau, der auch den örtlichen Heimatverein hinter sich wusste. "Der Heimatverein wollte damit dem Ort etwas bieten."

Nachdem die Modellbahnfreunde bereits am Donnerstag begonnen hatten, ihre Modellbahn-Module aufzubauen, wurden am Sonnabend auch für die interessierte Bevölkerung die Türen der Festhalle weit geöffnet. Und die Besucher hatten viel zu gucken. Mal setzte sich auf dem 50 bis 60 Metern Schienennetz, so schätzte es Modellbahnfreund Bernd Kreimeier aus Rheinland-Pfalz ein, hier ein Zug in Bewegung, mal am ganz anderen Ende. "Wir fahren sowohl mit Strom, als auch mit Dampf", erklärte Martin Ristau.

Oft kommen die Bahnen weniger in den heimischen Gefilden zum Einsatz, zu Hause in den Werkstätten und Garagen warten sie auf ihren Großeinsatz bei den Treffen der Modellbahnfreunde, so wie am Wochenende in Altenweddingen. Und die Anlagen, die dort durch den Zusammenbau der einzelnen Module entstehen, sehen immer wieder anders aus. In der Festhalle stand beispielsweise an der einen Ecke die Nachbildung einer Torfbahn, auf der anderen Ecke ein Wasserturm und wieder woanders ein Bahnhof, auf dem richtig Leben herrschte. Immer wieder mussten Züge von einem Gleis auf das andere bewegt werden, damit ein anderer Zug freie Fahrt hatte. Aber auch das Funktionsdiorama des Klosterstollens, das im Zentrum der Halle aufgebaut war, zog viele Blicke auf sich.

"In solcher großen Halle kann man sich dann mal austoben", sagte Martin Ris-tau, während es ihm schon ein bisschen in den Fingern juckte. Endlich wollte er selbst mal eine seiner Lokomotiven mit den sieben Waggons in die Spur schicken. Auf eine Besonderheit machte er dabei noch aufmerksam. Während die meisten der Bahnen auf der Schmalspur mit 45 Millimeter Spurweite fuhren, gab es in Altenweddingen auch einige, die auf der Regelspur (64 Millimeter) unterwegs waren. "Die gibt es sehr selten", erklärte er.

Aber ob kleinere oder größere Spur: Den beiden sechsjährigen Cousins Mika und Max Wendland - Mika aus Langenweddingen und Max aus Altenweddingen - war das egal. Als sie sich als Lokführer betätigen durften, war es wichtiger, dass ihr Zug rollte und jede Weiche auch richtig gestellt war.

Doch was war das denn da auf dem einen Waggon? Eine Kaffeetasse? Modellbahnfreunde sind eben für jeden Spaß zu haben. Da holte Eberhard Rühl aus Schleswig-Holstein auch mal den Kaffee für Rainer Franzen, ebenfalls aus Schleswig-Holstein, per Zug vom Kaffeetresen ab.

Nachdem die Züge in Altenweddingen nun genug gerollt sind, richten die Modellbahnfreunde des bundesweiten Vereins "IG Spur II" den Blick schon auf den nächsten Höhepunkt im Terminkalender. So freuen sich auch die Ristaus schon auf das Fahrtreffen am Herrentag, das alljährlich in Schenklengsfeld in Hessen stattfindet.