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Beschluss zur Umbenennung kommt erst nach Ostern Gemeinderat tut sich schwer mit der doppelten Bahnhofstraße

Von Ronny Schoof 27.03.2014, 02:26

In der Gemeinde Völpke gibt es zwei Bahnhofstraßen. Das muss sich jetzt ändern, aber im Rat ist man sich noch unschlüssig, welche der beiden Straßen umbenannt werden und wie der neue Name lauten soll.

Völpke/Badeleben l Im Dorf wusste freilich jeder Bescheid, dass es sowohl in Völpke als auch im Ortsteil Badeleben je eine Bahnhofstraße gibt. Das ist seit etlichen Jahren so und niemand hat sich daran gestört. Bis man in der Obere-Aller-Verwaltung über die Dopplung stolperte, die so nicht sein darf, da Völpke und Badeleben eine Gemeinde bilden - und in dieser muss jede Straße eindeutig namentlich identifizierbar sein. "Das Ordnungsamt hat die Situation vor einigen Wochen moniert, weil es da ja auch um Fragen der Sicherheit geht, wenn zum Beispiel Notfallalarmierungen abgesendet werden", bestätigt Bürgermeister Wolfgang Smolin des Sachverhalt, "daher müssen wir nun einen Straßennamen ändern."

Nur welchen? Vor diese Frage sah sich der Gemeinderat bereits vor Monatsfrist gestellt, wollte sie jedoch noch nicht abschließend beantworten. Laut Beschlussvorlage sollte die Bahnhofstraße in Völpke umgetauft werden. Aber die Ratsmitglieder erkannten auf noch weiteren Gesprächsbedarf in der Sache. Der Beschluss wurde vorerst zurückgestellt.

Das Problem liegt gewissermaßen im jüngeren historischen Prestige. Zwar existiert am Ort schon längst keine Bahnlinie mehr, doch der einstige Bahnhof in Völpke ist noch immer sichtbar vorhanden, während es einen solchen in Badeleben nie gegeben hat; hier resultierte der Straßenname aus einem Haltepunkt am Bahnübergang. "Weil eben der Bahnhof in Völpke noch wirklich da ist, gab es Einwände gegen die Umbenennung dort," so Smolin, der den Vorgang etwas belächelt, zumal die Alternativvorschläge wie "Alte Bahnhofstraße" oder "Bahnhofsiedlung" das entscheidende Wort enthalten.

Aus rein pragmatischer Sicht, so Smolin weiter, sei die Sache eigentlich klar: "Normalerweise soll die Straße umbenannt werden, die über weniger Anlieger verfügt, um so wenig Bürger wie möglich mit dem anfallenden Zeit- und Kostenaufwand bei den amtlichen Änderungen zu belasten." Dieser Punkt spricht deutlich für die Beibehaltung des Straßennamens in Badeleben. Laut Auskunft des Einwohnermeldeamts sind dort 31 Anwohner registriert, in der Völpker Bahnhofstraße lediglich acht.

Der Gemeinderat tritt am heutigen Donnerstag wieder zusammen (19 Uhr, Bürgerzentrum Badeleben, Hauptstraße 19). Eine neue Beschlussvorlage hat Wolfgang Smolin noch nicht auf die Tagesordnung setzen lassen: "Ich gehe davon aus, dass wir nochmal kurz darüber sprechen. Ich hatte die Ratsmitglieder bei der Sitzung Ende Februar gebeten, Vorschläge zu unterbreiten, dir wir uns anhören und aus denen dann nach Ostern ein Beschluss gefasst werden kann."