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Überprüfung der Flug- und Windentechnik beim Fliegerclub Oschersleben Letzte Etappe vor Saisonstart gemeistert

Von Sebastian Pötzsch 31.03.2014, 03:18

Am Sonnabend wurde es ernst für die Mitglieder des Oschersleber Fliegerclubs. Ein Vertreter des Luftfahrtbundesamtes hatte sich angesagt, um Flug- und Windentechnik zu überprüfen.

Oschersleben l "Rund 800 Arbeitsstunden haben wir in unsere vier Flugzeuge in den Wintermonaten hineingesteckt, damit für die neue Saison alles in Ordnung ist", erklärt Vereinsvorsitzender Heinz-Joachim Ladwig. Es sei nicht nur repariert und überprüft worden. "Wir haben auch einiges an Technik wie beispielsweise die Steuerelemente ausgetauscht, auch wenn diese eigentlich in Ordnung waren. Das dient der Sicherheit und ist Vorschrift", ergänzt der passionierte Freizeitpilot.

"Interessenten sollten unbedingt vorbeikommen und erleben, wieviel Spaß dieser Sport macht."

Vereinschef Heinz-Joachim Ladwig

Noch bevor Thomas Schart, Prüfer im Auftrag des Luftfahrtbundesamtes, alle vier Flugmaschinen des Fliegerclubs Oschersleben auf Herz und Nieren prüft, sitzt er mit Vereinstechniker Thomas Weiß über den Büchern. Alle Einträge der vergangenen Saison werden Zeile für Zeile und Fakt für Fakt genau angeschaut und gegengerechnet.

Nach guten eineinhalb Stunden geht es endlich ins Freie. Bei sonnigem Frühlingswetter widmet sich Schart, selbst passionierter Flieger mit etlichen Flugstunden im Logbuch, als erstes dem Motorsegler "Gropp 109" aus polnischer Produktion. Mit einem Spiegel, ähnlich wie beim Zahnarzt, nur größer, nimmt der Prüfer zunächst den Motorraum unter die Lupe. "Mit diesem Aggregat schafft das Flugzeug rund 180 Kilometer pro Stunde. In nur wenigen Flugstunden ist die Ostsee schon in Sichtweite", erklärt unterdessen Vereinschef Ladwig.

"Hier ist alles in Ordnung", ist von Thomas Schart zu hören. Dann geht es der "Gropp 109" an die Avionik, also an die Instrumente vorn im Cockpit. Doch auch diese funktionieren, alle Kabel sind richtig angeschlossen und nichts kann scheuern. Anschließend begutachtet der Prüfer die Außenhaut sowie Flügel, Bremsklappen und Leitwerke. Auch das Fahrwerk ist bald an der Reihe. Doch hier gibt es ebenso keine Beanstandungen - die 40 Vereinsmitglieder, das jüngste ist übrigens 13 Jahre alt, haben während der Flugpause im Winter offenbar gute Arbeit geleistet.

Anschließend sind das zweisitzige Segelflugzeug "Storch" sowie die beiden einsitzigen Segelflugzeuge der Marke "Pirat" an der Reihe. Auch die Windentechnik muss überprüft werden. Mit dieser werden die Fluggeräte in die Luft katapultiert. Die Winde samt einem 280 PS starken Motor sowie einer Trommel für das mehrere hundert Meter lange Stahlseil wurden einst auf einen Mercedes-Lastkraftwagen gepflanzt. Doch hier funktioniert alles tadellos.

"Um Ostern herum werden wir wohl das erst Mal in diesem Jahr in die Luft gehen", schätzt der Vereinsvorsitzende ein. Doch bis dahin sei noch einiges zu tun. Der fahrende Tower auf einem Lkw L60 aus DDR-Zeiten blinkt und blitzt am Sonnabend zwar schon in der Frühlingssonne, doch stehen noch Restarbeiten auf dem insgesamt 30 Hektar großen Flugplatz an.

Richtig los soll es dann ganz offiziell am 1. Mai gehen. "Dann starten wir traditionell mit dem Anfliegen in die neue Saison. Interessenten sollten unbedingt vorbeikommen und erleben, wieviel Spaß dieser Sport macht", lädt Ladwig ein und ergänzt: "Vielleicht findet sich ja der eine oder andere, der daraufhin seine Pilotenlizenz ablegen möchte." Diese ist mit überschaubaren Kosten von 1500 bis 2000 Euro bereits in eineinhalb Jahren zu schaffen.