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Ausbildungsstau in der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung Oschersleben ist nun beseitigt Neun Stiftungsmitarbeiter bewältigen Zusatzausbildung und meistern anstrengende Doppelbelastung

Von Sebastian Pötzsch 01.04.2014, 03:18

Oschersleben l Neun Mitarbeiter der Oschersleber Matthias-Claudius-Haus-Stiftung haben eine sogenannte Sozialpädagogische Zusatzausbildung (SPZ) gemeistert und jetzt ihre Zertifikate erhalten. "Es war zweifellos eine anstrengende Zeit", sagt Claudiushaus-Geschäftsführer Michael Lange bei einer kleinen Feierstunde für die Absolventen. Allen gebühre der größte Respekt vor ihrer Leistung. Anstrengend vor allem deshalb, weil die neun Gruppenleiter zwischen dem 2. April 2013 und dem 11. März dieses Jahres jede Woche zwei Tage die Schulbank gedrückt hätten. "Die Arbeit in den Gruppen haben teilweise andere geleitet, der gewohnte Ablauf für die Beschäftigten war ein anderer und hier und da tauchten Probleme auf."

Mitstreiter lerntenpädagogische Konzepte

Auch Mario Valley hat die SPZ jetzt in der Tasche. Er leitet am Werkstattstandort Neubrandsleber Weg die zwölfköpfige Gruppe "Elektro-Schrott/Recycling". "Wir haben die Ausbildung zusammen mit Gruppenleitern aus der Stiftung Bodelschwingh-Haus in Wolmirstedt gemacht. Einen Monat wurde in Oschersleben geschult, einen Monat in Wolmirstedt. Man nennt das Inhouse-Schulung", erklärt der 46-jährige. Er und seine Mitstreiter lernten pädagogische Konzepte kennen, haben sich mit Krankheitsbildern auseinandergesetzt, Rechtsfragen erläutert und Exkursionen in andere Werkstätten gemacht. "Der Einblick in andere Einrichtungen war wirklich sehr interessant", sagt Valley.

Seine Hausarbeit schreibt er über das Heranführen eines Beschäftigten an den Umgang mit einer Absaugmaschine für Fernseher und Monitore. Damit werden im E-Schrott- und Recyclingbereich Bildröhren gelöst. Wie bei allen anderen ging es auch bei Mario Valleys Abschlussarbeit um die praktikable Anwendung der Vier- Stufen-Lernmethode. "Das ist das Prinzip der kleinen Lernerfolge", erklärt er. 24 Seiten hat er dazu geschrieben, 16 hätten auch gereicht. Den drei Frauen und sechs Männern gelang die Verteidigung ihrer Arbeit. Ihre Erkenntnisse wollen sie nun in den Alltag integrieren.

Jede Werkstatt muss Pflichtquote erfüllen

Doreen Schnee, kaufmännische Leiterin der Stiftung, weiß um die Bedeutung der SPZ. "Sie ist eine Anforderung aus der Werkstattverordnung", sagt sie. "Jede Werkstatt hat eine Pflichtquote zu erfüllen." In der Stiftung war es wegen mehrerer Abgänge in jüngster Zeit zu einer Art Ausbildungsstau gekommen, der nun erfolgreich beseitigt sei. "Sicher haben wir den gesetzlichen Anforderungen genüge getan, aber das Erlernte ist das Rüstzeug für die tägliche Arbeit", erklärt Doreen Schnee.