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Nur drei Wochen Zeit bleibt den Mitarbeitern für wichtige Vorbereitungsmaßnahmen Freibadtore öffnen sich erst am 31. Mai

Von Sebastian Pötzsch 03.04.2014, 03:21

Die Weichen für die anstehende Freibadsaison in Oschersleben sind gestellt. Darauf verwies das zuständige Baubetriebsamt der Bodestadt. Demnach sollen sich am 31. Mai das erste Mal in diesem Jahr die Tore des Schwimmbades im Norden der Stadt öffnen.

Oschersleben l "Früher ist leider nicht möglich. Die zu treffenden Vorbereitungsmaßnahmen auf dem Freibadgelände müssen ausschließlich mit eigenen Kräften gestemmt werden", begründet Steffen Czerwienski, Leiter des zuständigen Baubetriebsamtes Oschersleben, den späten Eröffnungstermin. Damit beginnt der Freibadbetrieb gut einen Monat später als die Sommersaison. Nach der traditionellen betreibsbedingten Schließung der Volksschwimmhalle am 4. Mai müssten deren Mitarbeiter sozusagen in das Freibad umziehen. Drei Wochen plant das Amt ein, um das gesamte Gelände in der Breitscheidstraße fit für die Saison zu machen.

Sylvia Frehde, zuständige Mitarbeiterin im Baubetriebsamt, versichert aber, dass die Schwimmhalle noch bis zum Ende des Schuljahres für das Schulschwimmen geöffnet bleibt. "Natürlich unter Beachtung der Urlaubspläne", sagt Frehde und betont: "Auch unsere Mitarbeiter müssen Urlaub machen, die haben sozusagen immer Saison, ob in der Schwimmhalle oder im Freibad. Trotzdem brauchen sie ihre Erholungsphasen."

"Eine Analyse zeigt, dass der Badebetrieb erst gegen 13 Uhr richtig anläuft."

Amtsleiter Steffen Czerwienski

Und es soll ein weiterer Mitarbeiter eingestellt werden. "Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Rettungsschwimmer", sagt die Amtsmitarbeiterin. Notwendig sei dies aufgrund des riesigen Geländes sowie der immerhin drei Wasserbecken, nämlich dem Schwimmer-, dem Nichtschwimmer- sowie dem Baby-Bereich, die zu beaufsichtigen wären. Außerdem könnten sich weiterhin auch Schüler für einen Ferienjob im Freibad bewerben. "Wir zahlen fünf Euro pro Stunde", sagt Czerwienski. Bewerbungen nimmt sein Baubetriebsamt entgegen.

Doch ein Wermutstropfen bleibt, dessen sind sich auch die beiden Amtskollegen bewusst: Die Öffnung des Freibades wird täglich erst ab 13 Uhr möglich sein. Wegen der hohen Personalkosten sei dies unumgänglich. "Wir sind ja im vergangenen Jahr vom Stadtrat beauftragt worden, schon um 10 Uhr zu öffnen. Doch eine Analyse zeigt eindeutig, dass der Badebetrieb erst gegen 13Uhr richtig anläuft. Vorher ist er einfach nicht finanzierbar", betont Czerwienski.

Doch sollten über mehrere Tage hinweg die Temperaturen sehr hoch sein, werde natürlich kurzfristig reagiert und die Öffnungszeiten gegebenenfalls angepasst. "Leider kann auch nur sehr schlecht vorhergesagt werden, wann die Besucherkurve nach oben steigt und wann sie wieder sinkt. Mit dem Wetter hat das weniger zu tun", sind sich Frehde und Czerwienski einig.

An den Eintrittspreisen hat sich unterdessen nichts geändert: Kinder zahlen für die Tageskarte zwei Euro, Erwachsene drei Euro. Für die sogenannte Zehnerkarte müssen Jugendliche 18 Euro bezahlen während von Erwachsenen 27 Euro verlangt werden. Die Saisonkarte wird Jugendliche 40 Euro und Erwachsene 60 Euro kosten

Das Freibad zählte im vergangenen Jahr insgesamt 19566 Besucher, die rund 46000Euro in die Kassen spülten. Czerwienski: "Dem gegenüber stehen allerdings Kosten in Höhe von 230000 Euro, die die Stadt zu schultern hatte. Das heißt, dass jeder Badegast der Stadt rund neun Euro gekostet hat." Und Sylvia Frehde ergänzt: "Von den Gesamtkosten entfielen rund 80 Prozent auf Personal". Der Rest musste für Betriebskosten wie Wasser - 320000 Euro - sowie für die Instandhaltung aufgewendet werden.

"Die weitverbreitete Meinung, Wasser koste uns nichts, ist einfach falsch."

Amtsmitarbeiterin Sylvia Frehde

"Wasser können wir uns zwar aus einem Brunnen ziehen. Doch müssen das Baby-Becken tagtäglich mit frischem Trinkwasser aufgefüllt und auch der Wassercent an das Land abgeführt werden. Außerdem müssen wir unseren Abwasserbeitrag an den Trink- und Abwasserverband zahlen", rechnet Frehde vor und betont: "Die weitverbreitete Meinung, Wasser koste uns nichts, ist einfach falsch."

Eine Sicherung von Einnahmen könnten Fremdveranstaltungen auf dem Freibadgelände sein. So verweisen die beiden Amtskollegen auf die Möglichkeit, das Areal zu mieten, um hier beispielsweise Konzerte oder ähnliches zu veranstalten - natürlich unter Beachtung aller Auflagen.