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Festgottesdienst zur Verabschiedung in der Lorenzkirche / Nachfolger steht noch nicht fest Pfarrer Goetzki sagt auf Wiedersehen

Von Ronny Schoof 19.08.2014, 03:19

Der Pastor selbst im Mittelpunkt der feier- lichen Messe: Pfarrer Martin Goetzki ist am Sonntag im Rahmen eines Festgottesdienstes in der evangelischen Kirche aus seinem Pfarrdienst in Eilsleben verabschiedet worden. Im September tritt er eine neue Stelle in Gardelegen an.

Eilsleben l Ein letztes Mal schritt Pfarrer Martin Goetzki (45) im Talar durchs Turmportal, erklomm die Kanzel von Sankt Lorenz und hielt die Predigt vor der versammelten Gemeinde. Die Glocken läuteten ihm zu Ehren, Kollegen und Wegbegleiter sprachen ihm Dank und Segenswünsche aus. Goetzki verlässt nach gut einem Jahrzehnt die Pfarr- gemeinde Eilsleben. Die Familie mit den zwei Kindern zieht es nordwärts nach Gardelegen.

Rund 160 Kirchgänger aus den von Goetzki betreuten Gemeinden machten dem Pfarrer zum herzlichen Adieu ihre Aufwartung. In seiner Abschiedspredigt griff der sichtlich bewegte Theologe das Gleichnis des Omnibusses auf: "Das ist Latein und heißt übersetzt `für alle` - und so empfinde ich auch die Kirche und meine Berufung", erklärte Goetzki und blieb im Bild: "Es war eine schöne Fahrt mit Euch, mit Schrammen, Umwegen und Rückschlägen, aber auch mit gutem Fortkommen. Ich konnte den Dienst hier tun, weil Jesus mir Kraft gegeben hat, ebenso wie Euer Vertrauen, Eure geteilten Sorgen, Eure Gebete."

Der Ummendorfer Ruhestandspfarrer Gunther Hirschligau erklärte in seiner Rede, dass Goetzki ihm ein guter Freund geworden sei. "Dich zeichnet eine tiefe Frömmigkeit aus und auch die Liebe zur Musik. Du kamst mit jugend- lichem Schwung, und wir haben die Jugendarbeit gern in Deine Hände gelegt, was Du mit viel Hingabe und auf besondere Weise erfüllt hast." An die Familie gerichtet, meinte Hirschligau weiter: "Wir sind traurig, dass Ihr geht, aber wir verstehen auch dass Ihr einen neuen Weg mit neuen Herausforderungen beschreiten wollt."

So war es trotz der schweren Herzen auch eine Zeremonie der Freude und guten Wünsche. Ulf Rödiger, stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises, spendete allen Anwesenden einen tröstlichen Segen. Er entließ Martin Goetzki offiziell aus dem Amt und richtete gleichwohl den Blick hoffnungsvoll nach vorn. Denn in zwei Wochen bereits schlägt Goetzki ein neues Kapitel auf.

Seine Nachfolge in Eilsleben ist bislang vakant. "Es gab eine Ausschreibung, aber es ist noch nichts gesichert", sagte Kirchenratsvorsitzende Annedore Feuerriegel zur Volksstimme.