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Gemeinde will im Februar Förderantrag für erste Sanierungsetappe stellen / Im Haushalt ist Geld eingeplant Freibadsanierung: Gemeinde sitzt auf Sprungbrett

Von Maik Schulz 09.10.2014, 01:08

Die Gemeinde Hohe Börde will Ernst mit dem Umbau des Niederndodeleber Schwimmbads machen. Im Februar soll der Gemeinderat einen Förderantrag auf Basis einer Machbarkeitsstudie stellen. Das hat der Bauausschuss empfohlen.

Niederndodeleben/HoheBörde l Hinter den Plänen für eine schrittweise Modernisierung des Niederndodeleber Schwimmbads steht der Bauausschuss Hohe Börde. Zwar gab es in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung angesichts der enormen Kosten noch Bedenken bei einigen Ausschussmitgliedern, doch die beabsichtigte Beantragung erheblicher Fördermittel von bis zu 75 Prozent und die auf mehrere Jahre gestreckte Sanierung des Schwimmbads lässt die Kritiker verhalten bleiben.

Bürgermeisterin Steffi Trittel (parteilos) betonte im Bauausschuss: "Alternative zu einem Nein des Umbaus wäre über kurz oder lang die Schließung. Das will, glaube ich, niemand."

Im Februar 2014 soll der Gemeinderat die Beantragung von Fördermitteln für die erste Etappe, den Bau eines neuen Sanitär- und Technikgebäudes, beschließen. Zur Substanz dieses Antrags gehört auch das Gesamtkonzept für den Schwimmbad-Umbau.

Bereits im Niederndodeleber Ortschaftsrat hatten die Architekten und Freibad-Experten Claudia Bruns und Gerd Neemann die Grundzüge dieses Konzeptes (Machbarkeitsstudie) erläutert.

Die Planer setzen auf EU-Fo¨rderprogramme fu¨r den la¨ndlichen Raum. Der Zuzug vor allem junger Familien in die brechend vollen Neubau- gebiete der gro¨ßten Ortschaft der Hohen Bo¨rde, die Bedeu- tung einer modernen Freizeit- anlage mit nicht nur saisona-ler Nutzung fu¨r das ganze Dorf sind gute Argumente fu¨r den Erhalt des Freibads, argumentieren Planer und mit ihnen an der Studie beteiligte Demografie-Experten, der Schwimmbadverein und die Gemeinde. Das Schwimmbad Niederndodeleben soll Bürgermeisterin Steffi Trittel zufolge als Standortfaktor in das integrierte gemeindliche Entwicklungskonzept der Hohen Börde aufgenommen werden.

Der bauliche Zustand des 50 Jahre alten Schwimmbads ist marode. So muss eine moderne Wasseraufbereitungsanlage gebaut, das Becken muss saniert und abgedichtet werden. Ein Wasseraufbereitungskreislauf ist no¨tig, um den dauerhaften Bestand zu ermo¨glichen. Rohrleitungen und Pumpanlagen mu¨ssen er- neuert, Schwallwasserbeha¨l- ter errichtet werden. Gleiches gilt fu¨r die Sanita¨ranlagen. Das Gastronomiegeba¨ude soll in der letzten Etappe modernisiert werden. In der Machbarkeitsstudie ist von zwei grundsätzlichen Varianten die Rede: ein Umbau zu einem klassischen Freibad mit automatisierter Chlorung (Kosten: 2,1 Millionen Euro) und ein Umbau zum Ökobad (1,28 Millionen Euro).

"Alternative zu einem Nein des Umbaus wäre über kurz oder lang die Schließung. Das will, glaube ich, niemand."

Bürgermeisterin Steffi Trittel (parteilos)

Sollte - wie vom Niederndodeleber Ortschaftsrat gewünscht - ein Edelstahlbecken anstelle einer Folie das Becken auskleiden, würden die Kosten um 400000 bis 500000 Euro steigen. Hinzu kommen Betriebskosten, die für das klassische Freibad nach Schätzungen der Planer etwa 40000 Euro pro Jahr betragen würden, beim Ökobad wären es zwischen 20000 und 30000 Euro.

Außerdem fallen zukünftig Personalkosten für eine solch moderne Anlage an. Bisher betreibt der Schwimmbadverein das Freibad ehrenamtlich.

Mit dem für heute Abend geplanten Beschluss des Haushaltsplanes 2014 will die Gemeinde den Eigenanteil für den Bau des Sanitär- und Techniktraktes bereitstellen. Das ist eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Förderantrag.