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Schlittenhunderennen im Calvörder Grieps: Wefensleber holt Starterklassensieg Training für Bramowskis Huskys

Von Anett Roisch 03.11.2014, 02:17

Der Wefensleber Götz Bramowski hat im Calvörder Grieps zum Saisonstart ein Schlittenhunderennen für sich entschieden. In seiner Starterklasse spurtete er mit seinen vier Siberian Huskys als Erster über die Ziellinie.

Calvörde l Weitere Starterklassensiege erzielten Helmut Gottschlich mit seinen vier Hunden, zwei Samojeden und zwei Malamuten, Carolin Schulz mit ihren sechs Huskys und Andreas Wiatowski mit seinen acht Hunden.

66 Gespanne aus ganz Deutschland machen bei diesem Saisonstart mit, manche mit einem Hund und manche mit bis zu zehn Vierbeinern. Und das, obwohl das Wetter gar nicht typisch für Schlittenhunde-Rennen ist. Die 250 vierbeinigen Sprinter laufen mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 30 Kilometer pro Stunde. Die Hunde ziehen die Musher, die Lenker der Gespanne, die fünfeinhalb Kilometer lange Strecke.

Götz Bramowski und sein sechsjähriges Sohn Nick aus Wefensleben gehören dazu. Nicht zu vergessen natürlich ihre treuen vierbeinigen Begleiter. Jeder der Hunde bekommt einen Napf mit Wasser und Leckerlis, dann geht es noch mal in die Hundebox. Inzwischen bereitet Götz Bramowski den Wagen vor. Es sind jetzt noch wenige Minuten bis zu seinem Start. Die Schlittenhunde werden unruhig. Sie tänzeln auf ihren Pfoten, drehen sich nervös im Kreis. Der Wefensleber holt das Zuggeschirr. Bramowski ist seit 1997 mit Leidenschaft dabei. "Heute ist für uns eine Art Trainingsrennen. Wir nehmen sonst an Europa- und Weltmeisterschaften teil", erzählt der dreifache Europameister auf Schnee und auf dem Wagen. Den vierten Platz belegte er bei der Weltmeisterschaft in Österreich. Auch bei den olympischen Winterspielen in Turin waren Bramowski und sein Team dabei, um den Schlittenhundesport zu demonstrieren. Die Europameisterschaft ist für ihn in diesem Jahr die größte Herausforderung. Aber jetzt spannt er die vier Hunde vor den Wagen. Alles hat seine Reihenfolge.

Beim Kinderrennen ist sein sechsjähriger Sohn Nick mit zwei Hunden beim Rennen dabei. "Lauft, Huskys, lauft!", heißt das Kommando. Über Baumstämme und Wurzeln kommen die Tier-Mensch-Teams problemlos. Bei knietiefem Schnee und Temperaturen unter null Grad würden die Vierbeiner so richtig aufblühen. Die Saison gehe im Dezember in ihre heiße Phase. Jetzt sei es noch zu warm, um alles auszureizen. Gottschlich als Rennleiter weiß: "Mehr als 15 Grad Lufttemperatur sind den Hunden nicht zuzumuten. Dann kann es passieren, dass sie umfallen. Die rennen, bis sie nicht mehr können, wenn man da nicht bremst. Wir haben vorsichtshalber die Strecke zwei Mal verkürzt."

Die Gespanne sausen im Naherholungsgebiet durch die sonnige Herbstlandschaft. Neugierige Blicke sind die Musher gewöhnt. Manche Spaziergänger reagieren aber auch verunsichert, bisweilen auch ängstlich. Denn Schlittenhunde können ihre Herkunft aus wilden Wolfsrudeln nicht verleugnen, weder optisch noch akustisch. Wenn ihr Jaulen durch die Wälder der Calvörder Berge dringt, erinnert das fast schon an Abenteuerfilme aus Alaska, Grönland oder Sibirien. Wenn sie mit ihren klaren und so unglaublich durchdringenden Augen vor einem stehen, dann kann es dem Menschen durchaus mulmig werden. Doch kein Grund zur Furcht. Bei Schlittenhunden handle es sich um sehr disziplinierte und vor allem auch ausgeprägt soziale Rassen. Schlittenhunde wirken richtig glücklich, wenn sie losrennen dürfen.