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Debatte um verkürzte Öffnungszeiten Protest-Welle gegen Bade-Sparkurs

Die Aktion der Wanzleber Freibad-Freunde Unterschriften gegen den Plan
um verkürzte Spaßbad-Öffnungszeiten zu sammeln, hat binnen knapp einer
Woche mehr als 1100 Anhänger gefunden. Hatte das Spaßbad bislang um 9
Uhr seine Pforten geöffnet, soll das mit dem neuen Bäder-Konzept künftig
erst um 14 Uhr der Fall sein. Dagegen läuft die Bürgerinitiative nun
Sturm.

Von Sabrina Trieger 20.02.2015, 02:13

Wanzleben l Bereits mehr als 1100 Unterschriften hat die Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Wanzleber Spaßbades gegründet hat, bereits gestern auf ihren Listen zählen können.

Ein Ergebnis, das sich nach nur knapp einer Woche in der 5000-Seelen-Gemeinde bereits mehr als sehen lassen kann. Die Freibad-Freunde, die unter dem Motto "Unsere Stadt, unser Spaßbad, unsere Öffnungszeiten" eine Protestwelle gegen den geplanten Öffnungszeiten-Sparkurs gestartet haben, hatten hierfür Unterschriften-Listen an zehn öffentlichen Plätzen in der Wanzleber City ausgelegt. Auch in den sozialen Netzwerken wie Facebook rühren sie seither für ihr Spaßbad die Werbetrommel.

Hatte die Wanzleber Wanne in den vergangenen Jahren stets ab 9 Uhr für Badegäste geöffnet, so soll sich das ab dieser Saison ändern. Mit dem nun von der Stadtverwaltung vorgelegten neuen Bäder-Konzept zur weiteren Bewirtschaftung soll es künftig erst ab 14 Uhr seine Pforten öffnen - und 20 Uhr schließen. Gleiches soll für das Klein Wanzleber Schwimmbad gelten. Hier fällt die "Zeitverschiebung" im Vergleich zur Sarrestadt-Schwimmstätte aber längst nicht so drastisch aus. Sie beläuft sich laut dem vorgelegten Entwurf im Zuckerdorf-Bad um lediglich eine Stunde. Denn hier konnte bislang auch erst ab 13 Uhr gebadet werden. Bis auf eine Ausnahme: In den Sommerferien war das Freibad, das in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert, ab 10 Uhr geöffnet.

Für das Spaßbad hingegen würde sich mit dem neuen Badeplan die Öffnungszeit täglich um ganze fünf Stunden verschieben und auch verkürzen. Und genau dagegen läuft die Bürgerinitiative jetzt Sturm.

Der Zeitpunkt ist günstig. Denn über das Für und Wider des neuen Bäder-Konzeptes haben derzeit noch die Orts- und Stadträte zu beraten und zu entscheiden. Schon in der nächsten Woche werden die Bewirtschaftungspläne Thema auf der Stadtratssitzung sein. "Die Unterschriften, die an Bürgermeisterin Petra Hort überreicht werden, sollen den Stadträten deutlich machen, dass ein Großteil der Bürger gegen verkürzte Spaßbad-Öffnungszeiten ist", erklärt Helga Wiegel aus Wanzleben, die der Seniorenschwimmgruppe der Volkssolidarität angehört, stellvertretend im Namen der Bürgerinitiative. "Die Anzahl der Unterschriften zeigt auch, dass das Thema den Einwohnern wichtig ist." Gestern Abend zählte sie 1127 Namen.

Der Ursprung für den verkürzten Badezeiten-Entwurf liegt im Arbeitsrecht. Das Konzept sieht für die weitere Betreibung beider Badeanstalten jeweils nur noch ein Einschichtsystem vor. "Das bedeutet, dass die Öffnungszeiten täglich auf sechs Stunden zu begrenzen sind, um nicht mit den Arbeitsvorschriften, die für den öffentlichen Dienst gelten, in Konflikt zu kommen", hatte Bauamtsleiter Olaf Küpper bereits auf Volksstimme-Nachfrage erklärt.

Dem gegenüber steht die Forderung der Unterschriftensammler nach einer besucherfreundlicheren Badezeiten-Regelung. Und zwar nicht nur für die Ferienzeit, sondern auch für heiße Sommertage und Wochenenden, an denen Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschen.

Neuerungen stehen indes auch beim Personal an. Die Stadt sucht Fachkräfte. Zwei für das Spaßbad, eine weitere für das Klein Wanzleber Bad. "Noch läuft die Stellenausschreibung", sagt Bürgermeisterin Petra Hort (Linke), die auch in der Frage um die Eintrittspreiskalkulation noch Klärungs- und Handlungsbedarf sieht.