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Fahrradfahren zwischen Hadmersleben und Kroppenstedt bleibt weiterhin gefährlich Wenn der Radweg einfach endet

Von Yvonne Heyer 27.03.2015, 02:21

Das Frühjahr ist da und damit werden wieder mehr Radfahrer die Straßen bevölkern. Fehlende Radwege machen das Radeln nicht unbedingt sicher. Kein Wunder, dass gerade jetzt die Forderungen nach mehr Radwegen wieder laut werden.

Kroppenstedt l In wenigen Wochen beginnt die Sanierung der Landesstraße 66 zwischen Hadmersleben und Kroppenstedt, wie die Landesstraßenbaubehörde bestätigt. Für Kroppenstedts Bürgermeister Joachim Willamowski ein Grund mehr, das Thema Radweg entlang dieser vielbefahrenen Straße wieder neu ins Spiel zu bringen. "Den Radweg in Richtung Gewerbegebiet haben wir an der L 66 selbst finanziert und wir wären wieder bereit, uns am Bau des Weges zu beteiligen. Die Gemarkung von Kroppenstedt endet etwa 1,2 Kilometer vor Hadmersleben. Für die restliche Strecke müsste sich Oschersleben eine Meinung bilden", sagt Willamowski. "Doch wir sollten die Sache gemeinsam angehen. Erst recht, da sich die Hadmersleber doch etwas abgehängt fühlen", so Willamowski. Er hat über die Sanierung der Landesstraße 66 bereits in Erfahrung gebracht, dass beidseitig Straßengräben geschaffen werden sollen. "Statt eines Grabens könnte auf einer Seite der Radweg entstehen", so der Kroppenstedter.

Doch so einfach, wie es sich Joachim Willamowski denkt, ist es nicht. "Für die Straßenentwässerung brauchen wir beide Entwässerungsmulden und diese werden übrigens erst 2016 gebaut", so Hartmut Pöhlert von der Landesstraßenbaubehörde (LSBB). Zu diesem Thema sagt er: "Gerade bei Radwegen vergehen oft Jahre, ehe sie tatsächlich gebaut werden können, erst recht, wenn keine Planung vorliegt", erklärt Pöhlert. Oft werde der große Aufwand gerade hinsichtlich der benötigten Flächen unterschätzt. Und der Aufwand erhöhe sich, wenn viele Grundstückseigentümer involviert seien. Doch Joachim Willamowski kann dagegen argumentieren. "Eigentümer der Flächen entlang der L 66 ist das Land und damit ist nur ein Eigentümer da", zeigt sich Willamowski zuversichtlich.

Radwegplanung in Sachsen-Anhalt

Die Planung und der Bau von straßenbegleitenden Radwegen an Bundes- und Landesstraßen erfolgt auf der Grundlage des am 15. Juni 2010 vom Landtag beschlossenen Landesradverkehrsplans (LRVP). "Der LRVP ist ein planerisches Instrument und beinhaltet unter anderem einen Bedarfsplan für straßenbegleitende Radwege einschließlich der darin vorgenommenen Dringlichkeitsstufen I bis III. Der LRVP bildet die Grundlage der Entwicklung eines ganzheitlichen Radverkehrssystems im Land", heißt es in einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums. Die Fortschreibung des LRVP sei für 2017 vorgesehen.

Bei der Überprüfung und Fortschreibung der Bedarfspläne werden zunächst alle Streckenabschnitte der Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung im Jahr 2010 (DTV 2010) von mehr als 2400 Fahrzeugen in 24 Stunden betrachtet. Für diese Strecken wird aus Gründen der Verkehrssicherheit der Bedarf nach einer Radverkehrsanlage vorrangig gesehen. "Der Radweg entlang der L 66 zwischen Kroppenstedt und Hadmersleben ist nicht im derzeit gültigen Bedarfsplan für straßenbegleitende Radwege enthalten. Es liegt keine Planung vor. Der Radweg wird jedoch im Rahmen der Fortschreibung geprüft und dem Bewertungsverfahren unterzogen", heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Die Ergebnisse der Fortschreibung der Bedarfspläne sollen Mitte 2015 fertiggestellt werden. Erst nach Vorlegen dieser könne über die Aufnahme neuer Planungen unter Berücksichtigung der personellen und haushaltsseitigen Möglichkeiten in den konkreten Ausbauplänen entschieden werden.