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Sanierung der Sanitäranlagen im Bördestadion Defekte Duschen und feuchte Wände

Defekte Duschen, feuchte Wände und eine alte Heizung - der Sanierungsstau im Wanzleber Bördestadion wird von den Fußballern des SV Blau-Weiß Empor schon seit längerem beklagt. Für dieses Jahr hatte die Stadt für die Verjüngungskur Mittel in Aussicht gestellt. Doch nun liegt das Bauvorhaben mit dem Problem um das millionenschwere Haushaltsloch vorerst wieder auf Eis.

Von Sabrina Trieger 20.04.2015, 03:22

Wanzleben l 18 Jahre lang "Dusche an, Dusche aus" haben im Wanzleber Bördestadion deutliche Spuren hinterlassen. "In den Duschräumen, die täglich genutzt werden, ist seither nichts erneuert worden", weiß Michael Krätzig von den Blau-Weißen. Wer duschen will, hat folgendes Problem: "Erst funktionieren sie gar nicht, wenn dann endlich Wasser kommt, rauscht es nach mehreren Vorläufen erst minutenlang eiskalt durch die Brause, und wiederum ein paar Atemzüge später strömt es kochend heiß durch die Rohre. Man bekommt die Wassertemperatur einfach nicht mehr reguliert", erklärt Krätzig die Duschodyssee. Das nerve nicht nur alle die sich abbrausen wollen, sondern führt auch noch zu folgendem negativen Nebeneffekt: "Dieses Warm-Kalt-Spiel steigert den Wasserverbrauch um ein Vielfaches. Denn die Dusche ist hier pro ,Mann` minutenlang an", merkt der Kicker aus eigener Erfahrung an. An den jährlich auflaufenden Betriebskosten würde sich der Verein mit zehn Prozent beteiligen, heißt es.

Nach den Schätzungen der Fußballer würden sich die Kosten für eine Sanierung der Sanitäranlagen im fünfstelligen Bereich bewegen. "Um die 20000 Euro", hatte Krätzig bereits im Vorjahr beim Rundgang durch das Gebäude erklärt. Vergangenen Freitagabend schaute im Rahmen der jüngsten Frühjahrsputz-Aktion der Blau-Weißen auch Wanzlebens Ortschef Tino Bauer (Die Linke) im Stadion vorbei, um sich über die bereits öffentlich gemachte Sanierungsstau-Problematik selbst ein Bild machen zu können. "Dass nach 18 Jahren Dauerbetrieb der Duschraum völlig am Ende ist und saniert werden muss, leuchtet ein. Das hier kann man weder Heim noch Gast anbieten! Aufgrund der hohen Nutzungsfrequenz kann der Zustand der Duschen auch nicht mit dem Bad in den eigenen vier Wänden verglichen werden", merkte der Ortsbürgermeister an.

Apropos: Auch die Wände rund um den Sanitärtrakt scheinen aufgeweicht, die Tapeten verlieren ihren Halt, blättern samt Putz großflächig ab. "Der Kampf gegen die Schimmelstellen, die wir in den Räumen regelmäßig entfernen, ist schier aussichtslos. Sie kommen immer wieder", erklärt Michael Krätzig weiter.

Finanzlage der Stadt gibt keine Unterstützung her

Seit Jahren keimt auch immer wieder dieselbe Frage um die Mittelfreigabe zur Sanierung des Sanitärtraktes auf. Bislang ohne Erfolg. Für dieses Jahr hatte die Stadt jedoch Gelder in Aussicht gestellt. Doch aktuell macht die mehr als schwierige Haushaltslage dem Plan um neue Duschen gehörig einen Strich durch die Rechnung. "Das Problem in punkto Mittelfreigabe ist nicht, dass die alte Duschanlage keinen interessiert. Sondern das millionenschwere Haushaltsloch, das derzeit in der Stadtkasse klafft und uns eine Haushaltssperre beschert hat", erklärt Tino Bauer die finanzielle Misere.

Auch er ließ bei der Besichtigung keinen Zweifel daran, dass hier eindeutig Instandsetzungsstau zu erkennen ist. "Wenn hier nicht bald was gemacht wird, könnte das Gebäude noch mehr Schaden nehmen", sagte er. Das Sanierungsvorhaben in Eigenleistung zu stemmen, sei keine Option. "Hier muss ein Profi ran", stimmte Tino Bauer den Vereinsmitgliedern zu. Er versprach den Kickern, dass er das Thema mit in die Haushaltsdiskussion nehmen werde. "Die Aussage, dass kein Geld da ist, kann bei solch einem gravierenden Sanierungsstau ja nicht als ultimative Antwort stehen bleiben. Hier muss was passieren!"