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Seltene Chorparade im Harbker Kulturhaus "Neue Heimat" mit 400 Sängern und Gästen Pfundiges Pfingstkonzert im Prachtsaal

Von Ronny Schoof 27.05.2015, 03:25

140 Akteure und fast doppelt so viele Zuhörer an den Tisch- und Stuhlreihen - das bedeutet selbst für das bald 60 Jahre alte Harbker Kulturhaus eine Seltenheit. Eingetreten ist`s am Pfingstmontag im Rahmen eines in allen Belangen überzeugenden Chorkonzerts als weiterer Höhepunkt im Harbker Jubiläumsjahr.

Harbke l Dass es voll werden würde im Festsaal, ist Werner Müller bereits im Vorhinein klar gewesen. Das überwältigende Bild direkt vor Augen zu haben, war am Pfingstmontag dennoch eine andere, ungeahnte Dimension für den Bürgermeister. Angesichts der Kulisse und Gästeschar im Kulturhaus eröffnete Müller das Konzert mit den Worten: "Ich kann mich nicht erinnern, ob und wann schon mal so viele Sänger hier versammelt waren - es muss Jahrzehnte her sein. In diesem Sinne freuen wir uns auf einen ganz besonderen musikalischen Nachmittag, der ganz bestimmt eine tolle Bereicherung für unser Harbker Festjahr ist."

In der Tat, leere Stühle - die Gemeinde- und Vereinshelfer hatten rund 400 Plätze aufgereiht - tauchten nur auf, wenn eine Sangesgemeinschaft vom Saal auf die Bühne trat. Dies waren nacheinander fünf Chöre an der Zahl: neben dem einheimischen Singkreis der Volkssolidarität der Gemischte Chor Beendorf, der Volkschor Süplingen, der Volkschor Magdeburg sowie der Forstchor Flechtingen mit seinen dazugehörigen Jagdhornbläsern der Jägerschaft Haldensleben, deren hallendes Signal Schlag drei den zweistündigen Liederreigen ankündigte.

Ouvertüre mit dem Harbker Heimatlied

Chorleiterin Monika Tell gab einen kurzen Abriss zur Entstehung und Entwicklung des Singkreises, ehe die Gastgeber vielstimmig aus ihrem Repertoire schöpften: Zum Auftakt das Harbker Heimatlied, das 1947 von einem ehemaligen Lehrer geschrieben wurde und seither eine liebgewonnene Überlieferung für die heimischen Gesangsfreunde ist; danach ein Steigerlied als Hommage an die fest mit dem Ort verbundene Bergbautradition; so waren der Anfang gemacht und der feierliche Bezug für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis hergestellt. Was folgte, war ein genussvolles Stelldichein, dem jede Chorgemeinschaft eine eigene spezielle Note hinzufügte - bis hin zum krönenden Finale, als alle fünf Chöre gemeinsam die Stimmen anhoben und einen Gänsehautmoment erzeugten.

"Das ist wirklich gut angekommen, was sich erfreulicherweise auch am Spendenaufkommen zeigt", resümierte Werner Müller gestern gegenüber der Volksstimme. Die Gemeinde hatte das Konzert ohne Eintrittsgeld für jedermann frei zugänglich aufgezogen und stattdessen auf einen freiwilligen Obolus der Besucher gesetzt.

Tag der Firmen und Vereine ist nächste Festjahr-Etappe

Diese Rechnung sei voll aufgegangen, so Müller. Wozu auch "die vielen rührigen Helfer" rundherum beigetragen hätten, sei es bei der Herrichtung des Saals, beim Bestücken und Betreuen des reichhaltigen Kuchenbuffets oder am Zapfhahn, am Mischpult und am Grill nach dem Programm. Einziges "Problem" in den Augen des Bürgermeisters: "Auch hier wurde wieder der klare Wunsch von vielen geäußert, so eine tolle Veranstaltung bald zu wiederholen, was ich auch absolut nachvollziehen kann. Aber zunächst sind wir noch voll und ganz mit den nächsten Etappen im Festjahr beschäftigt."

Als da schon am kommenden Sonnabend der Tag der Firmen und Vereine wäre, dessen Programmfülle garantiert den nächsten Höhepunkt zum Gemeindejubiläum setzt. Teil eins dreht sich zwischen 10 und 13 Uhr im Gewerbegebiet (Am Glüsig) um die dort ansässigen Unternehmen mit Betriebsführungen und Vorträgen, und ab 14 Uhr geht es im Dorf an über 20 Stationen rund.