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  7. Für Ampfurther Kirchenfenster fehlt die originale Vorlage

Vor Sanierung werden Hinweise auf Aussehen der Fenster gesucht / Wer hat möglicherweise alte Fotos, die helfen könnten? Für Ampfurther Kirchenfenster fehlt die originale Vorlage

Von Yvonne Heyer 30.05.2015, 03:27

Ampfurth l Die Ampfurther Christus-Kirche ist in ihrem Aussehen und in der Ausstattung in unserer Region einzigartig. In vielen kleinen Bauabschnitten wurde das Gotteshaus Schritt für Schritt saniert und restauriert. "Außen sind wir komplett fertig, jetzt fangen wir Innen an", berichtet Pfarrerin Helga Pötzsch. Die Ampfurther Christus-Kirche ist komplett neu verputzt, erhielt ein neues Dach und 2008 wurde der Turm stabilisiert. Viele Ampfurther erinnern sich sicher noch daran, dass dem Turm auch eine neue Wetterfahne aufgesetzt wurde. "Mit Erneuerung des Daches und Teilen des Dachstuhles war im Innern schon einmal ein Gerüst aufgebaut und diese Tatsache wurde genutzt, um die Tonnendecke der Kirche zu streichen", erinnert sich Helga Pötzsch. An den wertvollen wie historischen Epitaphien waren ebenso schon einige wenige Restaurierungsarbeiten ausgeführt worden.

Nun steht ein neues Projekt an und damit beginnen Sanierungsarbeiten im Innern der Kirche. Insgesamt sieben Fenster sollen saniert und aufgearbeitet werden. Dafür konnte die bekannte Firma Schneemelcher in Quedlinburg gewonnen werden. Aus der Stadt am Harz stammen möglicherweise zumindest ein Teil der Fenster. "Wir gehen davon aus, dass die vier Fenster im Chorraum aus der Kunstanstalt für Glasmalerein Ferdinand Müller aus Quedlinburg stammen und 1904 dort gefertigt wurden. Auf einem der Fenster ist ein entsprechender Vermerk zu finden", berichtet Helga Pötzsch. Während von drei Fenstern die Motive gut zu erkennen sind, sind in einem Fenster die Butzenscheiben durch Milchglas ersetzt worden. "Wo die originalen Scheiben geblieben sind, weiß heute niemand mehr", berichtet Brunhild Nehring. Das Mitglied der Ampfurther Kirchengemeinde hat schon viele Besucher durch die sehenswerte Kirche geführt.

Ehe nun die Sanierungsarbeiten an insgesamt sieben Kirchenfenstern beginnen, wäre es schön, wenn anhand von möglicherweise alten Fotos festgestellt werden könnte, wie jenes Fenster, in dem die Butzenscheiben durch Milchglas ersetzt sind, im Original aussah. Dann könnte die Quedlinburger Glaswerkstatt das Fenster entsprechend restaurieren. Die Ampfurther und ehemalige Bürger sollten deshalb alte Fotoalben wälzen und diese nach Hinweisen durchforsten. Pfarrerin Helga Pötzsch und der Kirchenvorstand hoffen darauf.

Für die Sanierung der Kirchenfenster stehen insgesamt rund 22000 Euro aus verschiedenen "Töpfen" zur Verfügung. Knapp 7000 Euro bringt die Kirchengemeinde selbst auf.