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Hohendodeleber Ortsfeuerwehr hat Grund zum Feiern und lädt sich viele Gäste ein Viel Tatütata und Tamtam zum 130.

Von Constanze Arendt 30.05.2011, 04:47

Den 125. Geburtstag ihrer Feuerwehr haben die Hohendodeleber Kameraden versäumt. Deshalb haben sie sich für das 130-jährige Bestehen umso mehr engagiert. Und das übertrug sich auch gleich auf den Ort. Überall war es geputzt und geschmückt, als sich am Sonnabend der Festumzug durch die Straßen bewegte. Mal davon abgesehen, wie viele Gäste das feiernde Volk an sich zählte.

Hohendodeleben. Zwar war das Wetter am Freitagabend nicht besonders einladend, dennoch schätzten die Feuerwehrleute die Zahl der Besucher, die sich das Teichglühen auf dem Bäckerteich nicht entgehen lassen wollten, schon auf 500.

Noch einige mehr waren dann am Sonnabend zeitig auf den Beinen, ein Großteil davon schloss sich dem Festumzug an, den die Kameraden aus Anlass ihres Jubiläums organisiert hatten. Der Bürgermeisterin Petra Hort, dem Ortsbürgermeister Wolf-Burkhardt Bach, dem Ortswehrleiter Jörg Drebenstedt und dem Spielmannszug aus Groß Rodensleben, folgten nicht nur Feuerwehrkameraden aus Hohen- dodeleben und den benachbarten Wehren, sondern auch zahlreiche Vereine und die Grundschüler aus dem Ort. Natürlich war auch reichlich blankgeputzte neue und alte Technik zu sehen, die im Alltag bei der Feuerwehr und in der Landwirtschaft zum Einsatz kam und kommt.

Was am Gewerbegebiet am Ortseingang aus Richtung Magdeburg seinen Anfang nahm, fand etwa eine Stunde später sein Ende im Zentrum des Geschehens vor dem Feuerwehrgerätehaus. Zahlreiche Gratulanten wollten dem Ortswehrleiter Jörg Drebenstedt persönlich die Glückwünsche aussprechen. Doch der gab erstmal ein Lob an alle Hohendodeleber weiter, die zum Fest das Dorf so schön geschmückt hatten. Er, der selbst seit 30 Jahren in der Hohendodeleber Feuerwehr ist, betonte, dass die Wehr in den vergangenen 20 Jahren an Schlagkraft gewonnen habe. Nicht nur das neue Fahrzeug, das für die Wehr im vergangenen Jahr angeschafft wurde, sei ein Zeichen, dass "wir eine starke Truppe haben". Den Zettel für seine Riesenrede, die er vorbereitet hatte, hatte er, wie er unterstrich, zu Hause vergessen.

Das machte aber gar nichts, denn auch Ortsbürgermeister Wolf-Burkhardt Bach hatte sich vor den Feierlichkeiten mit der wechselvollen Geschichte der Wehr befasst. So drehte er während seiner Festrede gern einmal das Rad der Geschichte zurück. Er erinnerte an die Anfänge der Wehr, die auf einem landrätlichen Befehl, eine Feuerwehr zu gründen, beruht. Die erste Spritze damals wurde noch von Hand bedient und auch gezogen. Erst fünfzig Jahre nach der Gründung gab es die erste Motorspritze, und bis Anfang der 1980er-Jahre beförderte die damalige LPG Technik und Kameraden zu den Einsatzorten. Zum 100-jährigen Jubiläum erhielt die Wehr 1981 ihr erstes Löschfahrzeug von der damaligen ZBO "Eierproduktion", das aber auch bereits 25 Jahre alt war. Ein Jahr später kam noch ein LO.

Fabrikneu war dann endlich das Tragkraftspritzenfahrzeug, das die Hohendodeleber Wehr 1995 übernehmen konnte. Im Mai 2010 - also zwei Jahre nach der Übergabe der neuen Feuerwehrgerätehalle - wurde das neue Löschfahrzeug mit der Kennung LF 20-16 in Dienst gestellt. "Was nützen die neueste Gerätehalle, eine kurze Ausrückzeit und eine ständige Einsatzbereitschaft der Kameraden, wenn sie mit veralteter Technik zum Einsatz ausrücken müssen?", erklärte Bach auch den Hintergrund, warum sich die Gemeinde in der Vergangenheit stark für die Feuerwehr engagiert hatte.

Der Staatssekretär des Innenministeriums, Dr. Ulf Gundlach, sah in der Feuerwehr eine wichtige Stütze im Gemeinwesen, und Petra Hort als Bürgermeisterin dankte den Kameraden dafür, dass sie den kommunalen Brandschutz als ihre Aufgabe ansehen und darüber hinaus noch viel mehr leisten.

"Macht weiter so", sagte Kreisbrandmeister Horst Nitzer, der bei der Hohendodeleber Feuerwehr gute Voraussetzungen sah: "Ihr habt ein neues Haus, ihr habt gute Technik und gut ausgebildetes Personal." Damit die Kameraden dort anknüpfen können und auch der Nachwuchs nicht ausgeht, hatte Hans-Werner Krebs als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Börde eine randvoll gefüllte "Ausbildungskiste" mitgebracht.

Die wurde aber am Sonn-abend noch nicht ausgepackt, denn nach dem offiziellen Teil wurde erst einmal kräftig gefeiert. Auf der Festmeile zwischen dem Gerätehaus und dem Gemeindezentrum "Pferdestall" gab es viel zum Gucken, Mitmachen und Stöbern. Denn die Feuerwehr hatte sich für ihr Fest zahlreiche Partner ins Boot geholt, die teilweise auch mit Vorführungen in das bunte Programm mit einbrachten.