1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Große Lacher bei "Bratwurst Adé": Lehrerin spielt plötzlich mit

Freche Verwicklungsgeschichte vom Ambulanten Betreuten Wohnen "Kontra" begeistert Schüler am Oschersleber Gymnasium Große Lacher bei "Bratwurst Adé": Lehrerin spielt plötzlich mit

Von Julia Angelov 21.12.2011, 04:19

Oschersleben l "Sehr verehrtes Publikum, Freunde des satirischen Schwankes", so begann das Theaterstück, das unter dem bizarren Titel "Bratwurst Adé" kürzlich im Oschersleber Gymnasium aufgeführt wurde. Die Schauspieler - drei Bewohner vom Ambulanten Betreuten Wohnen "Kontra" des DRK-Börde in Oschersleben und ein gestandener Theaterprofi - hatten im November drei Mal pro Woche zwei Stunden lang geprobt, bevor sie das Werk zur Aufführung brachten.

Selbst beschreiben sie es als "etwas dazwischen". Es sei "kein Kammerstück, da es kein Bühnenbild gebe", sondern vielmehr ein "theatralisches Experiment", wie Sven Kowalski zu Beginn der Vorstellung den Schülern der zehnten Klassen erläutert.

Diese haben mit ihrer Lehrerin Kerstin Hädrich im Klassenzimmer in der Bruchstraße Platz genommen und beobachten aufmerksam, wie sich das Experiment vor ihren Augen entwickelt. Erzählt wird die Geschichte um eine Buchlesung.

Ein Autor, dargestellt von dem freien Journalisten, Bühnenausstatter und Schauspieler Piet Letz, stellt seinen neusten Schmöker - "Bratwurst Adé" - vor. Zur Lesung ist auch ein Ehemann (gespielt von René Zimmermann) für seine Frau, die bekennender Fan des Schriftstellers ist, erschienen, um sich eine Widmung für seine Angetraute abzuholen. Ein gescheiterter Schriftstellerkollege (Mario Risse) soll durch die Lesung moderieren. Und zuguterletzt lauscht derselbigen ein schmieriger Fernsehjournalist, dargestellt durch Sven Kowalski.

Das halbstündige Stück endet in einer frechen Verwicklung der Protagonisten. Am Ende steht sogar Klassenlehrerin Kerstin Hädrich auf der Bühne - als Ehefrau und zugleich Geliebte des Buchautors und Fernsehjournalisten. Eine überraschende Wendung, die ihren Schülern einen erstauntes Raunen entlockt. Denn damit hatte offenbar niemand gerechnet.

Unter den Zuschauern ist auch Nicole Strauß, Leiterin des Ambulant Betreuten Wohnens. Sie verfolgt stolz die Darbietung der drei jungen Herren.

Die Idee für das Theaterprojekt ergab sich übrigens während der einzelnen Teambesprechungen der Einrichtung, in denen neue Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bewohner beraten wurden. Professionell begleitete das Projekt Piet Letz, der die Vorlage verfasste und an die Persönlichkeiten der Bewohner angepasst hat. Gefördert wird dieses Vorhaben von der IMM Marketing und Management in Wanzleben.

Zum letzten Mal kommt das Stück "Bratwurst Adé" am 9. Januar in der Tagesstätte Plan B in der Oschersleber Friedrichstraße zur Aufführung.