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Gasexplosion reißt Loch in die Hauswand

23.10.2012, 20:06

Die Explosion einer Propangasflasche in einem Mehrfamilienhaus in Hornhausen hat am Montagabend schwere Verwüstungen angerichtet. Menschen sind nicht verletzt worden.

Hornhausen l Fassungslos steht Steven Kobus vor dem Mehrfamilienhaus in der Hornhäuser Straße der Einheit. Montagabend hatte die Explosion einer Propangasflaschen eine Wohnung in der unteren Etage völlig zerstört. Die beiden Mieter, eine Frau (86) und ein Mann (78), kamen mit dem Schrecken davon sind bei dem Unglück nicht verletzt worden. Steven Kobus wohnt auch in dem Haus.

Die 86-Jährige saß in ihrem Wohnzimmer, als es gegen 18 Uhr zu einer Gasverpuffung in der Küche kam und die dadurch hervorgerufene Druckwelle durch die Wohnung jagte. Eine Tür schützte die Rentnerin vor Verletzungen. Der 78-Jährige befand sich während des Unglücks nicht daheim. Die Wucht der Detonation hatte eine Wand des Hauses auf einer Breite von bis zu neun Metern herausgerissen und einen etwa drei Zentner schweren Fenstersturz aus Beton ins Freie geschleudert. In der Wohnung ist zudem eine Tür herausgerissen worden, Glasscheiben sind zersplittert und die Küche ist stark beschädigt worden. Die Explosion hatte im Freien ein etwa 50 Meter großes Splitterfeld hinterlassen und ein Auto beschädigt.

"Nach ersten Ermittlungen war die Ursache für die Explosion eine Verpuffung im Erdgeschoss des Hauses, ausgelöst durch eine Propangasflasche", sagte am Dienstag Polizeisprecherin Anika Steidl. Die Höhe des Sachschadens stehe noch nicht fest. Brandursachenermittler der Polizei untersuchten am Tag danach den Unglücks-ort.

Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke (parteilos) machte sich noch am Montagabend am Unglücksort ein Bild von den Verwüstungen. Er kümmerte sich um die Unterbringung des Rentnerehepaares aus der Unglückswohnung und den Bewohnern der darüber liegenden Wohnung. "Wir suchen jetzt nach alternativem Wohnraum, da die Stadt Oschersleben nach der Eingemeindung von Hornhausen jetzt Eigentümerin des Wohnhauses ist und es über die Bewos verwaltet", kündigte Klenke, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft ist, an.

Die Wohnung von Steven Kobus und seiner Frau Jana liegt im hinteren Bereich des Hauses und ist bei der Explosion nicht zerstört worden. Zum Zeitpunkt der Gasexplosion waren das Ehepaar Kobus und Tochter Naomi (3) nicht in ihrer Wohnung in der Straße der Einheit. "Ich war auf unserem Grundstück in der Kirchstraße, wo wir ein Haus bauen, und habe dort Äste weggeräumt", sagte Steven Kobus am Dienstagmorgen zur Volksstimme. Als er die Signale der Feuerwehr hörte, wusste der 29-Jährige nicht, dass sich in dem Mehrfamilienhaus, in dem er wohnt, eine Gasexplosion ereignet hatte. "Meine Schwiegermutter rief mich dann an und sagte mir, was passiert ist", schilderte Steven Kobus die Ereignisse. Die Nacht verbrachte die junge Familie dann bei der Schwiegermutter.

Die Nacht durften alle Mieter der fünf Wohnungen in dem Haus nicht verbringen. Verwandte nahmen sie auf. Noch am Unglücksabend hatte Isolde Prost, Fachbereichsleiterin Bau und Umwelt beim Landkreis Börde, das Mehrfamilienhaus wegen den Auswirkungen der Explosion für unbewohnbar erklärt und gesperrt.

Experten des Technischen Hilfswerkes (THW) Oschersleben rückten an und stützten das Haus an der beschädigten Stelle und am Giebel mit Holzbalken ab. Zuvor hatten Feuerwehrleute aus Hornhausen den Brand in der Küche gelöscht, der durch die Gasverpuffung ausgelöst worden war. Sie schafften den Druckbehälter ins Freie und kühlten ihn mit Wasser. Zur Unterstützung rückte die Oschersleber Feuerwehr an.

25 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen waren im Einsatz. Das THW war mit zwölf Mann und drei Fahrzeugen dabei. Polizei und Malteser kümmerten sich um die Mieter und sicherten den Einsatz der Feuerwehrleute ab.