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Hochwasserschutz im Norden des Landkreises Stendal Viele Bauaktivitäten auch für dieses Jahr geplant

Von Andreas Puls 28.02.2013, 02:18

Auch in diesem Jahr geht es mit den Bauaktivitäten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im mittleren und nördlichen Bereich des Landkreises Stendal weiter voran. Volksstimme sprach mit Flussbereichsleiter Hans-Jörg Steingraf über die Pläne.

Seehausen l Gerade der Norden des Landkreises Stendal ist eine hochwassergefährdete Region. Das zeigte sich nicht nur bei der "Jahrhundertflut" der Elbe 2002, sondern oft auch in den folgenden Jahren, als es vor allem in der Zehrengraben-, Garbe- und Alandregion immer wieder zu heiklen Situationen kam - zuletzt im Januar 2011, als es im Alandschlauch und in der Garbe "auf Messers Schneide" stand.

Von den meisten Menschen kaum bemerkt, gibt es gegenwärtig an Elbe und Aland einmal mehr eine Hochwassersituation, die zwar nicht bedrohlich ist, aber die Mitarbeiter des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) seit Wochen beschäftigt. Aufgrund entsprechend hoher Pegelstände der Elbe hatte die Behörde 2013 bereits zweimal die Alarmstufe I ausgerufen. "Die Schöpfwerke Wahrenberg und Natewisch sind von Jahresbeginn bis jetzt fast durchweg auf Automatikbetrieb gelaufen. Weil wegen des hohen Wasserstandes der freie Ablauf aus den Gräben zweiter Ordnung nicht mehr gewährleistet ist, wird das Wasser mithilfe der Schöpfwerke in den Aland abgeführt", erklärt Hans-Jörg Steingraf, Flussbereichsleiter Osterburg. Die zuständigen Mitarbeiter des LHW seien sehr viel in den betroffenen Gebieten unterwegs - vor allem um Siele im Bereich der Poldergebiete Wrechow und Garbe und an den Alanddeichen zu bedienen. Durch die Niederschläge der vergangenen 14 Tage rechnet Steingraf mit einem weiteren leichten Anstieg der Wasserstände. Gegenwärtig liegt der Pegel der Elbe bei Wittenberge bei rund vier Metern. "Wir sind auch für größere Hochwasser gerüstet, am Wochenende wird der Elbewasserstand wieder steigende Tendenz haben, und hoffen aber, dass wir eine ähnliche Situation wie 2011 nicht wieder erleben müssen", betont Steingraf.

Mit der DIN-gerechten Herstellung der Hochwasserschutzanlagen geht es im Flussbereich Osterburg auch in diesem Jahr weiter voran. Die Vorhaben werden mit Fördermitteln vom Land, vom Bund und der EU finanziert. Wie der Flussbereichsleiter dazu ausführt, steht der Weiterbau des Wischedeiches bei Berge in Richtung Süden weit oben auf der Vorhabensliste. Der Elbdeich soll auf einer Strecke von rund 1,5 Kilometern weitergebaut werden. Baumaßnahmen wird es auch im Rahmen des geplanten Aland-Überleitungsbauwerks bei Aulosen beziehungsweise Klein Wanzer geben. Konkret werden Durchlässe an der Straße zwischen Bömenzien und Kapern gebaut. Außerdem, so Steingraf, werde die Planung für das eigentliche Überleitungsbauwerk abgeschlossen, mit dessen Baubeginn voraussichtlich im nächsten Jahr zu rechnen sei. "Auch der Deichbau bei Bömenzien ist weiter aktuell. Da stecken wir derzeit in der letzten Phase der Vorbereitung und rechnen mit einem baldigen Baustart. Weitere Bauaktivitäten stehen im Bereich der Märsche bei Geestgottberg und in Wahrenberg an. Dort werden die Qualmdeiche angepasst. Losgehen soll es, sobald es das Wetter und der Wasserstand zulassen."

Der Zuständigkeitsbereich des Flussbereichs Osterburg reicht bis weit in den Süden des Landkreises Stendal. "Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr die Maßnahmen am Elberückstaudeich im Bereich Demker/Elversdorf abschließen können. 2,3 Kilometer Deich wurden dort bereits gebaut. Ein 2,1 Kilometer langer Abschnitt - bis an die Bahnstrecke - steht noch aus."

Enorme Summen wurden nach dem Elbehochwasser 2002 in der Altmark in die Verbesserung des Hochwasserschutzes investiert. Laut Hans-Jörg Steingraf waren es bisher allein im Flussbereich Osterburg mehr als 70 Millionen Euro und im gesamten Landkreis Stendal sogar über 95 Millionen.