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Markgraf von Brandenburg soll nach Werben zurückkehren / Wissenschaftliche Tagung geplant Erste Spenden für das Albrecht-Denkmal

Von Ralf Franke 02.05.2013, 03:15

Werben. Die Werbener CDU-Fraktion hat sich der verlorenen Bronze-Statue von Albrecht dem Bären verschrieben und sammelt bereits erfolgreich Spenden für das Denkmal auf dem Kirchplatz.

Die Geschicke von Albrecht der Bär und Werben sind eng miteinander verwoben. Der Askanierfürst verlieh der Siedlung einst das Markt- und Stadtrecht. Außerdem war er maßgeblich an der Entwicklung des Johanniterordens vor Ort beteiligt. Zwei von vielen Gründen, um den Markgrafen von Brandenburg als Geschenk von Kaiser Wilhelm zur 900-Jahr-Feier der Stadt in Bronze zu verewigen. Passend zur mächtigen Kirche inklusive Sockel rund sechs Meter hoch und einer Statue für die einstige Berliner Siegesallee nachempfunden. Die Figur verschwand 1917, um das Schicksal vieler Glocken zu nehmen und für die Rüstung eingeschmolzen zu werden.

Auf Initiative der CDU-Stadtfraktion um Michael Schnelle gründete sich inzwischen eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Geschichte des Denkmals und seiner Wiederauferstehung beschäftigt (wir berichteten). Die Privatinitiative war notwendig geworden, weil die Kommune zwar hinter dem Projekt steht, aber in Zeiten klammer Kassen kein Geld für derartige Pläne aufbringen kann. Wenn der Bronze-Fürst wirklich eingeschmolzen wurde und nicht wieder aufgetrieben werden kann, gehen vorsichtige Schätzungen von Kosten in Höhe von etwa 150000 Euro aus. Eine stolze Summe, für die mit den ersten Spenden aber nun der Grundstein gelegt zu sein scheint.

Umschläge mit ansehnlichen Summen

Am Dienstagnachmittag bekam der Arbeitskreis im Werbener Rathaussaal, die erste Umschläge überreicht. Wie hoch die Beträge ausgefallen sind, wurde nicht verraten. Aber Schnelle betonte, dass es "ansehnliche Summen" sind.

Aus den Namen der Spender machte die Arbeitsgruppe, der neben Schnelle vom Stadtrat Werben (CDU) außerdem Ernst-Jürgen Menke vom Vereins zum Erhalt kirchlicher Baudenkmäler im Kirchspiel Werben auch Uwe Lenz und Norbert Lazay (beide Altmärkischer Heimatbund) angehören, indes kein Geheimnis.

Das sind Dr. Lutz Partenheimer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Geschichte des Mittelalters am Historischen Institut der Universität Potsdam, Irmgard und Norbert Gellerich, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Siegfried Tulke, ehemaliger Leiter der deutsch-italienische Europaschule Berlin, Jörg Hellmuth vom Regionalverein Altmark und Landrat a. D. sowie Angelika Böhlk von der Kulturstiftung Bernburg.

Die Liste der Erstspender und der Mitglieder der Arbeitsgruppe lässt auf Historiker und Kenner der Geschichte schließen, die das Wirken des Markgrafen einschätzen können. Weil Wissen nur Sinn macht, wenn es geteilt wird, kündigte Norbert Lazay am Sonnabend für das kommende Jahr eine wissenschaftliche Tagung über das Thema in Werben an.

Brückenschlag für Kirchengemeinde

Was auch als Brückenschlag an die Kirchengemeinde verstanden werden kann, in der sich noch nicht alle mit dem Statuenplänen identifizieren können. Einvernehmen ist aber nötig, weil das Denkmal einst auf Kirchengrund stand und dort auch wieder hin soll.

Spenden sind auf folgende Konten möglich: Kreissparkasse Stendal, K.-Nr.: 30 32 00 01 64, BLZ: 810 505 55 oder Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg, K.-Nr.: 85 80 08 30 00, BLZ: 258634 89. Stichwort: "Wiederherstellung des Denkmals Albrecht des Bären". Spendenquittungen werden durch die Verbandsgemeinde erstellt.