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Mitgliederstarke Wählerliste formiert sich für die Wahl des Verbandsgemeinderates am Sonntag Bürgerliste will Zusammenhalt stärken

Von Andreas Puls 06.11.2013, 02:13

Am kommenden Sonntag wird in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck ein neuer Verbandsgemeinderat gewählt. Mit der Bürgerliste stellte sich am Montag in Goldbeck eine der mitgliederstärksten Wählergemeinschaften interessierten Einwohnern vor.

Goldbeck l Die Bürgerliste der Verbandsgemeinde Arneburg Goldbeck, so der vollständige Name der Wählergemeinschaft, ist bereits zur letzten Wahl des Verbandsgemeinderates im Jahr 2009 angetreten und bildete später eine gemeinsame Fraktion in dem Gremium. Auch am kommenden Sonntag tritt die Bürgerliste wieder in beiden Stimmbezirken an.

Im Wahlbereich I kandidieren Michael Dihlmann aus Busch, Torsten Dobberkau aus Goldbeck, André Witwar aus Bertkow, Jörg Spanier aus Goldbeck, Annedore Müller aus Bertkow, Gunnar Falk aus Goldbeck und Gerry Steffen Meier aus Giesenslage. Für den Wahlbereich II stellen sich Dirk Roger Kautz aus Hohenberg-Krusemark, Sebastian Jankow aus Arneburg, Mike Bardehle aus Klein Ellingen, Jörg Heiden aus Arneburg und Katrin Herrmann aus Hohenberg-Krusemark zur Wahl.

"Unser Ansinnen ist es, einen möglichst großen Bereich der Verbandsgemeinde als gemeinsame Liste zu vertreten. Dabei legten wir damals und legen wir auch heute besonderen Wert darauf, unparteiisch und bürgernah zu sein", begann Michael Dihlmann seine Ausführungen bei der Wahlveranstaltung in der Goldbecker Gaststätte. Der Landwirt hält es für eine Stärke seiner Wählergemeinschaft, dass sie ohne Fraktionszwang auskommt.

Kompetent zum Wohl der Region entscheiden

"Wir vertreten gemeinsame Grundpositionen, aber das bedeutet nicht, dass wir in allem immer einer Meinung sind. Unser Anliegen ist es, gemeinsam vernünftige und kompetente Entscheidungen für unsere Region zu treffen."

Nicht von ungefähr, so Dihl-mann weiter, laute eines der weiteren wichtigen Schlagwörter der Bürgerliste: "vernünftig". Vernünftige Entscheidungen zu treffen, heiße nicht immer, im Sinne der Verwaltung, der Behörden, zu entscheiden.

Vor dem neuen Verbandsgemeinderat, so der Eröffnungsredner weiter, lägen enorm wichtige Aufgaben. Dazu zählten unter anderem die Zukunft der Schulen, der Kindertagesstätten, der Feuerwehren. "Alles Bereiche, wo es außerordentlich wichtig ist, vernünftige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen."

Die wichtigsten gemeinschaftlichen Positionen, die die Bürgerliste vertritt, lauten: für den Erhalt von möglichst vielen Schul- und Kindergartenstandorten; für eine bürgernahe, schlanke und effiziente Verwaltung, für zukunftsträchtige und nachhaltige Projekte statt fossilem Großkraftwerk.

Bezüglich der Schulstandortfrage herrscht unter den Kandidaten der Bürgerliste offenbar die Mehrheitsmeinung vor, dass alles daranzusetzen sei, drei Schulstandorte in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck zu erhalten. Torsten Dobberkau, Bürgermeister von Goldbeck, der auch wieder für den Verbandsgemeinderat kandidiert, verteidigte am Montag die Entscheidung des Beauftragten der Kommunalaufsicht, Karlheinz Schwerin, für den Erhalt von drei Grundschulstandorten. "Diese Entscheidung war meines Erachtens in den Diskussionen, die noch vor der Auflösung des alten Verbandsgemeinderates geführt wurden, demokratisch legitimiert. Die erneute Diskussion ging erst dann wieder los. Ich bin der Meinung, dass es die Aufgabe unseres Verbandsgemeindebürgermeistes gewesen wäre, zu erklären, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist. Das ist jedoch leider nicht geschehen."

"Die Schulen schließen, weil die Kinder fehlen"

Torsten Dobberkau

Dobberkau weiter: "Bei allen Emotionen darf eines nicht vergessen werden: Man schließt Schulen, weil nicht mehr genügend Kinder da sind. Und die Entscheidung über die verbleibenden Schulstandorte muss vor allem eines sein - zukunftsfähig", betonte Dobberkau. Er machte kein Geheimnis daraus, dass er zum Schulstandort Goldbeck steht. Der Ort habe eine zentrale Lage in der Verbandsgemeinde und sei daher als Schulstandort essenziell. Bei der Entscheidung über die Grundschulstandorte dürfe man nicht vergessen, dass es in Goldbeck auch noch eine Sekundarschule gebe - die einzige in der Verbandsgemeinde. Ihre Zukunft hänge mit von der Grundschul-Standortfrage ab.

Auch Dirk Kautz, Bürgermeister von Hohenberg-Krusemark, der ebenfalls erneut als Verbandsgemeinderat kandidiert, ist der Meinung, dass der Erhalt von drei Schulstandorten in der Verbandsgemeinde ein guter Ansatz sei. Bei der Entscheidungsfindung dürfe man keinesfalls nur die eigene Gemeinde im Blick haben, sondern müsse über den Tellerrand blicken. An die Werbener und Rochauer appelliert er eindringlich, nicht aus Bockigkeit über bestimmte Standortentscheidungen die Kinder außerhalb der Verbandsgemeinde beschulen zu lassen. "Wenn jeder nur an sich denkt, steht bald die Verbandsgemeinde als Gebilde in Frage."

Einer Meinung sind alle Kandidaten der Bürgerliste, dass die Verwaltung dringend kompetenter, bürgernäher und effizienter werden müsse. Darüber entbrannte bei der Veranstaltung eine ausführliche Diskussion (mehr dazu in einer der kommenden Ausgaben).

Angeschnitten und mit Bürgern diskutiert wurden bei der Veranstaltung noch eine Reihe weiterer Themen - zum Beispiel die wichtige Rolle der Feuerwehren und der Vereine in der Verbandsgemeinde und deren Zukunft. In seinem Schlusswort brachte Dihlmann seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es am Sonntag eine hohe Wahlbeteiligung gibt. "Wir müssen als Verbandsgemeinderat zusammenhalten, damit wir stark werden", zeigte er sich überzeugt.