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Volksstimme-Serie "Mein Büro und ich" / Zu Gast bei Verbandsgemeinde-Bürgermeister Robert Reck Kalender, Kunst und Kaffeepott

Von Astrid Mathis 04.01.2014, 02:12

Büros - mal unaufgeräumt, mal ordentlich, aber immer einzigartig und oft persönlich. Die Volksstimme stellt Arbeitszimmer in der Region vor. Heute gibt es einen Blick in das Domizil des Seehäuser Verbandsgemeinde-Bürgermeisters.

Seehausen l Das Foto von der Bundeswehr, das Robert Reck als Dank für die Gastfreundschaft in Seehausen und Umgebung für den Einsatz in Bömenzien aus den Händen von Oberleutnant Roshop erhalten hatte, sucht man in seinem Büro vergeblich. "Ich merkte bei der Übergabe gleich, dass es meinen Mitarbeitern gefällt. Deshalb hängt es jetzt da, wo sich die Zentrale des Katastrophenstabes befand und es die Bürger sehen können", klärt Robert Reck auf.

Ihm lag am Herzen, dass die Soldaten gut versorgt waren. Er brachte selbst stets Obst vorbei. Nun bleibt die Zeit nicht nur in Erinnerung, das Bild hat auch einen ehrenvollen Platz.

An der Wand in Robert Recks Büro hängt die Fotografie eines Bildes von Freddy Reitz, einer Künstlerin der Kunstrichtung "Correspondence Art". Auf rot gehaltenem Grund stehen Stichworte zur Weltgeschichte. Und für Geschichte hat der Verbandsgemeinde-Bürgermeister ein Faible. "Mauer", "Berlin", "New York", "JFK", MOMA und nicht nur die Jahreszahl 1871 regen zum Nachdenken an. Das gefällt ihm, ebenso wie die Scharniere mitten im Bild, ein typisches Stilmittel von Freddy Reitz.

Die tief hängende schwarze Lampe über dem runden Tisch, an dem Robert Reck seine Besprechungen führt, hatte er nach der Amtseinführung gegen kleine LED-Leuchten in Kreuzform ausgetauscht. Die entsprechen eher seinem Stil.

Er mag den Kalender, den die Kindertagesstätte Kossebau ihm zur Begrüßung schenkte. "Ich habe ein Herz für Kindergärten und Schulen", begründet er das Exemplar, das er im Rücken hat, wenn er an seinem Schreibtisch sitzt.

Der Ecktisch von vorher kam raus. Robert Reck liebt es minimalistisch und klar. Seinen schwarzen Füller mit Gravur seines Namens, ohne Schnörkel natürlich, schenkte er sich selbst zum Amtsantritt, weil er einfach gern mit Füller schreibt. "Damit habe ich schon viel Schönes unterzeichnet", sagt er und zählt auf: "Beförderungsurkunden der Feuerwehr, Einstellungen, Schreiben an Ministerien, Behörden."

Der Notizblock aus Leder ist ein Geschenk seiner Familie aus Beuster. Den findet der Verbandsgemeindebürgermeister praktisch und schön. Außerdem sorgt der dazugehörige Bleistift immer für Gesprächsstoff. Er begleitete ihn übrigens schon an seinem alten Arbeitsplatz an der Universität in Mannheim.

Das Visitenkartenbuch wollte er mal nach Wirtschaft und Politik ordnen. Jetzt sortiert er so, wie es kommt. Nacheinander weg.

Seinen Wochenkalender führt Robert Reck sorgsam. Er hat die Woche gern im Überblick und trägt alles mit Füller ein. Links steht die komplette Woche, rechts hat er Platz für Notizen. Als Wirtschaftsingenieur liebt er ein gewisses Maß an Systematik.

Der "Duden - korrekt und stilsicher schreiben" steht griffbereit. "Ich lege viel Wert auf Sprache und Layout und will einem hohen Niveau gerecht werden", stellt Reck klar. "Das verlange ich nicht nur von meinen Mitarbeitern, sondern auch von mir, denn durch Sprache repräsentieren wir uns."

Gleich neben dem Duden findet sich das Buch "Protokolle schreiben". Das schaffte sich Robert Reck bei Amtsantritt an, da Protokolle zu schreiben Neuland für ihn war.

Wie es sich für ein Büro gehört, befindet sich in der Mitte des Schreibtisches ein Computer. Dieser ist an einen Laptop angeschlossen. Ebenfalls etwas, das er sich wie den Füllfederhalter zu Beginn seiner Arbeit anschaffte. Beim Vergleichen von Rechtsquellen und Statistiken empfindet er zwei Monitore als besonders sinnvoll.

Ordner kommen bei ihm auch manchmal unter den Tisch. Robert Reck ist ein Freund von leeren Schreibtischen. Nur Sachverhalte, die er aktuell verhandelt, liegen obenauf. "Damit die Gedanken sich frei entfalten können", erklärt er. Bei ihm hat jeder Ordner, das heißt, jedes Amt, seine Farbe. Rot steht für Hauptamt, Grün für Ordnungsamt. Jeder Fall hat seinen eigenen Ordner. "Oben drauf steht, von wem und wann was verhandelt wird", fügt Reck hinzu.

Zwischendurch gönnt er sich Kaffee. Sein grüner Kaffeepott darf dann nicht fehlen. Am liebsten trinkt der Beusteraner Kaffee türkisch. Schwach und viel. Wie andere Leute Wasser, behauptet der Verbandsgemeinde-Bürgermeister. Damit er ihn den ganzen Tag über trinken kann.

Von seinem Schreibtisch aus kann er auf den Balkon sehen, den sonst blühende Geranien zieren. Blüten gehören für Robert Reck in die Natur nach draußen. Große grüne Pflanzen mag er sehr, darum hat er auch ein paar davon in seinem Büro. Die pflegt seine Sekretärin Heike Benecke. "Frau Benecke ist das Wichtigste hier", erklärt Robert Reck anerkennend, "weil sie immer alles so gut abheftet und mich an Termine erinnert. Ohne sie würde mir der Überblick schwerfallen."