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Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf blickt auf das Jahr 2013 zurück Vom Hochwasserkampf bis zur unfreiwilligen Wahl

Von Andreas Puls 08.01.2014, 02:08

Obwohl es in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck für mehrere Monate keinen Verbandsgemeinderat gab, zieht Verwaltungschef Eike Trumpf eine grundsätzlich positive Bilanz des vergangenen Jahres. Das sei maßgeblich der kompetenten Arbeit des Beauftragten Karlheinz Schwerin zu verdanken gewesen, sagte Trumpf in einem Pressegespräch, in dem er 2013 Revue passieren ließ.

Arneburg/Goldbeck l "Das zurückliegende Jahr war für uns vor allem von zwei Ereignissen geprägt - vom Elbe-Hochwasser sowie von der Auflösung und der Neuwahl des Verbandsgemeinderates", sagt Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf. Das Juni-Hochwasser sei mit einem 14 Tage währenden, intensiven Dauereinsatz die beteiligten Einsatzkräfte und Koordinatoren sowie einem bewundernswerten Engagement tausender Helfer verbunden gewesen. "Es war äußerst angespannt, aber am Ende ist es uns zum Glück gelungen, den Deich zu halten - geschuldet auch der Tatsache, dass gegenüber der Deich gebrochen ist. Für die vielen betroffenen Menschen dort wurde es zu einer Katastrophe." Schäden habe das Hochwasser allerdings auch auf der westlichen Elbseite verursacht.

"In allen Bereichen eine gute Zusammenarbeit"

Als Beispiele nennt der Verbandsgemeindebürgermeister die überschwemmten Häuser in Arneburg oder auch Drängwasserschäden in anderen Orten entlang der Elbe, weswegen einige Betroffene auch evakuiert werden mussten.

Erfreulicherweise habe es bei der Flut 2013 in allen Bereichen eine geordnete und gut koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte gegeben - im Gegensatz zum Hochwasser 2002, wo es in vielen Bereichen noch Probleme gegeben habe. "Offenbar hat man daraus aber gelernt und das hatte sich dieses Jahr ausgezahlt", meint Trumpf. Sehr schön und vor allem auch erfolgreich seien nach dem Hochwasser die beiden großen Dankeschön-Veranstaltungen gewesen - sowohl die gemeinsame Gala der Einheits- und Verbandsgemeinden Osterburg, Seehausen und Arneburg-Goldbeck in Osterburg, als auch die Veranstaltung in der Arneburger Stadthalle. Tausende Euro Spenden seien dabei zusammengekommen, womit vielen Betroffenen habe geholfen werden können.

Auf ganz andere Weise prägend, so der Verwaltungschef weiter, waren die Ereignisse rund um die Auflösung des Verbandsgemeinderates aufgrund des Urteils des Oberwaltungsgerichts und die dann notwendige Neuwahl des Gremiums. "Im Mai hat der von der Kommunalaufsicht eingesetzte Beauftragte Karlheinz Schwerin die Aufgaben übernommen, die normalerweise der Verbandsgemeinderat erfüllt. Ich bin davon überzeugt, dass er eine sehr gute Arbeit geleistet hat. Herr Schwerin hat alle wichtigen Arbeiten und Aufgaben erfüllt."

"Schulentscheidungen wurden unausweichlich"

Das Wichtigste sei gewesen, dass es einen funktionierenden Haushalt in der Verbandsgemeinde gegeben habe. Des Weiteren seien wichtige Satzungen auf den Weg gebracht worden, unter anderem für die Kindertagesstätten und die Feuerwehren. Mit einer für die Entwicklung der Verbandsgemeinde sehr wichtigen Aufgabe habe begonnen werden können: mit dem Brachflächen-Management. Ferner habe der alte Verbandsgemeinderat noch die Beantragung von Fördermitteln beschlossen, was dann von Schwerin umgesetzt worden sei. Auch die Verabschiedung der Risikoanalyse für die Feuerwehrarbeit in der Verbandsgemeinde sei in die Zeit der Arbeit des Beauftragten gefallen, nennt der Verwaltungschef ein weiteres Beispiel.

Die schwierigste Entscheidung sei für Karlheinz Schwerin sicher die Festlegung auf die verbleibenden Grundschulstandorte im Zuge der Schulentwicklungsplanung gewesen. Mit der Ablehnung des Pilotprojekts "Kleine Schulen" für unserere Region durch das Land Sachsen-Anhalt sei die Entscheidungsfindung unausweichlich geworden. Seit Dezember 2012 sei klar gewesen, dass nicht alle Schulen erhalten bleiben können. "Für vier Standorte bedeutet es das Aus - für drei bereits ab dem kommenden Schuljahr und für die Rochauer Schule in wenigen Jahren. Es verbleiben nur drei von bislang sieben Schulen. Aber es ging darum, eine Entscheidung zu treffen, die langfristig Bestand haben kann", betont Eike Trumpf. Der Verwaltungschef möchte sich auf diesem Wege bei Karlheinz Schwerin für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken.