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Feuerwehrchef zieht Bilanz des Jahres 2013 / Trumpf stellt finanzielle Umnterstützung in Aussicht 53 Einsätze für die Arnburger Kameraden

Von Dirk Andres 21.01.2014, 02:27

Mit fast drei Wochen Dauereinsatz forderte das Junihochwasser 2013 von der Arneburger Feuerwehr viel Kraft und Durchhaltevermögen. Allein zu dieser Zeit gab es 30 Einsätze für die 38 Aktiven.

Arneburg l Nach zwölf Jahren an der Spitze der Arneburger Feuerwehr wurde Ronny Hertel am Freitag wiedergewählt. Er bedankte sich für das Vertrauen und freut sich auf die weitere Arbeit mit seinen Mitstreitern. Im vergangenen Jahr waren die Ehrenamtsträger besonders gefordert. Über 5650 Einsatzstunden mit 53 Einsätzen weist die Statistik für 2013 auf. Allein 5184 Stunden und 30 Einsätze gehen dabei auf das Junihochwasser zurück.

Doch das Jahr begann schon viel früher für die Feuerwehr. Am 16. Februar rückten sie zu einem tödlichen Arbeitsunfall aus. Einen Tag später gab es den ersten Brand im Kräutergarten. "Glücklicherweise war keine Person in der Laube", sagte Hertel. Zur Ruhe kamen sie jedoch nicht, als sie wenig später zu einem Suizidfall herangezogen wurden.

Fehlalarm sorgte für Großeinsatz

Kritisch äußerte sich Hertel über einen Fehlalarm, der Ende Mai in Arneburg ausgelöst wurde. Ein an der Elbe lebender Hauseigentümer habe behauptet, dass ein Kind durch abrutschende Erdmassen am Elbhang verschüttet wurde. "Glücklicherweise bestätigte sich das nicht", sagte Hertel. Dennoch waren durch den Alarm 17 Feuerwehrleute, zwölf Polizisten (zu Land, zu Wasser und in der Luft) fünf Rettungskräfte sowie vier weitere Helfer vor Ort.

Die größte Herausforderung musste die Feuerwehr im Juni beim Hochwasser meistern. "Viele Kameraden gingen gar nicht mehr nach Hause, sondern schliefen auf Matratzen im Gerätehaus", erinnerte sich der Wehrleiter. Doch die viele Arbeit lastete nicht nur auf den Schultern der Feuerwehrleute, sondern viele Bürger standen ihnen beim Katastropheneinsatz zur Seite. "Ohne all diese Hilfe hätten wir das nicht leisten können", sprach Hertel einen besonderen Dank an die Bevölkerung aus.

Nach dem Rückgang des Wassers gab es nach einem Dachstuhlbrand in der Innenstadt noch weitere Flächenbrände und auch einen Waldbrand bei Bindfelde zu bewältigen. "Langsam haben wir auch Erfahrungen im Bergen von Autowracks", sagte der Feuerwehrchef mit Augenzwinkern. Nach einem über Bord gegangenen Fahrzeug in Fährnähe wurden zuletzt Autos am Industriehafen aus der Elbe gefischt. Dass die Feuerwehr auch in puncto Gefahrstoffen gewappnet ist, stellte sie bei einem Einsatz im November im Industriegebiet unter Beweis.

Ausbildung ist die wichtigste Grundlasge

Beim Nachwuchs sieht es seit dem zurückliegenden Jahr wieder besser aus. Die Mitgliederzahl stieg von vier auf neun, sodass die Arbeit mit den Jugendlichen wieder intensiviert werden konnte. Doch auch die Freizeitaktivitäten nahmen zu. Jugendwart Liane Schumacher ist optimistisch, dass die Jugendwehr im Jahr 2014 wieder an Wettkämpfen teilnehmen könne.

Grundlage für die gute Arbeit im Ehrenamt sei auch eine kontinuierliche Ausbildung. Immerhin 300 Teilnehmer mit über 1100 Stunden weist die Statistik der Feuerwehr Arneburg auf. Zu den Höhepunkten zählte neben der Truppmannausbildung vor allem das Üben im Brandübungscontainer, die Wasserrettung, aber auch das Fahrsicherheitstraining. Diese Möglichkeiten soll es auch in diesem Jahr wieder in Arneburg geben. Finanzielle Unterstützung stellte Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf am Freitag dafür in Aussicht.

Das von der Feuerwehr gewünscht neue Löschfahrzeug könne 2014 noch nicht bereit gestellt werden. Im April 2013 wurde das bestehende Auto in Arneburg wegen technischer Mängel außer Dienst gestellt. Seitdem nutzt die Wehr ein Fahrzeug von der Feuerwehr Stendal. Eike Trumpf stellte jedoch ein neues Auto für das Jahr 2015 in Aussicht. "Wir brauchen dafür die Landesförderung", sagte er. Ganz mit leeren Hände kam der Verbandsgemeindechef jedoch nicht und übergab Hertel die lang ersehnte Wärmebildkamera.

In Arneburg gab auch personelle Veränderungen. Während Ronny Hertel nach zwei Amtsperioden für weitere sechs Jahre als Wehrleiter gewählt wurde, trat der bisherige Stellvertreter Axel Huchthausen aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut an. Christian Fruhner tritt in seine Fußstapfen und wurde einstimmig gewählt. Der 33-Jährige ist seit zehn Jahren bei den Arneburgern aktiv.

Das Weihnachtsbaumverbrennen findet am 1. Februar am Gerätehaus statt.