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  7. Walslebener "Strolche" freuen sich über ein Weidentipi

Martin Hille und Peter Müller vom Biosphärenreservat Mittelelbe stellen grünes Geflecht auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte auf Walslebener "Strolche" freuen sich über ein Weidentipi

07.03.2014, 01:22

Walsleben (fsc) l "Die kleinen Strolche" der Kita Walsleben und ihre Erzieherinnen bekamen vor wenigen Tagen Besuch. Peter Müller und Martin Hille vom Biosphärenreservat Mittelelbe bauten auf ihrem Spielplatz ein Weidentipi mit Gasse.

Zweige mit Stricken aus Naturfaser verbunden

Dazu steckten sie mitgebrachte Weidenzweige unterschiedlicher Stärke in den Boden, so dass sie gut wurzeln können und verbanden sie mit Stricken aus Naturfaser. Dazwischen flochten die beiden Männer dünnere Gerten, so dass das Ganze nun wie das Gestell eines großen Indianertipis aussieht. "Wir nennen es Biberburg, aber den Kindern und den Erzieherinnen gefällt die Bezeichnung Weidentipi besser", sagte Peter Müller. Freudig nahmen die Kinder Besitz vom Tipi, das in etwa zwei Jahren, so meinte Peter Müller, schon zu grünen beginnen würde. Lennart Prothmann, der als Schulanfänger in diesem Jahr die Kita verlassen wird, durfte das Band zur Freigabe durchschneiden. Das Tipi, das sich noch im UNESCO-Biosphärenreservat befinde, kostet laut Müllers Aussage der Kita und der Einheitsgemeinde Osterburg keinen Cent, es wird vom Land bezahlt.

Rossauer Schmuckstück avancierte zum Vorbild

Wie war es dazu gekommen? Kita-Leiterin Ute Grader hatte solch ein Tipi in der Kita Rossau gesehen und gedacht, so ein Schmuckstück könnte auch den Spielplatz der hiesigen Kita weiter aufwerten und hat sich nach dem Prozedere telefonisch bei der Biosphärenreservatsverwaltung in Arneburg erkundigt. Das weitere sei dann recht unbürokratisch erfolgt. "Für die Materialwerbung (Beschaffung) und den Aufbau brauchten wir zwei Tage", so Müller. "Im Rahmen der Kopfweidenpflege kamen wir rasch zu den Ästen und Zweigen. Früher hatten die Bauern die Kopfweiden auf ihrem Land selbst gepflegt. Aus den dicken Zweigen stellten sie Stiele für ihre Arbeitsgeräte her und aus den dünneren flochten sie Körbe. Das gehörte zu ihrer Winterarbeit. Wir machen das für Kindereinrichtungen - Bauen aus und mit der Natur gewissermaßen. Es ist ein Beispiel, wie man mit einfachen Mitteln Spielzeug und Spielgeräte herstellen kann, nach dem Motto: Zurück zur Natur.

"Wir freuen uns natürlich über dieses Weidentipi, bedanken uns bei Herrn Müller und Herrn Hille sowie bei der Biosphärenreservatsverwaltung und sind gespannt, wie es sich entwickeln wird", sagte uns Ute Grader. "Wir werden in diesem Jahr sicher noch gemeinsam mit der Biosphärenreservatsverwaltung weitere Projekte planen."