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Kleinkunstbühne eröffnet letzte "Kunst im Gewächshaus"-Ausstellung "Textile Collagen" zum Abschied

Von Vanessa Schulz 18.03.2014, 01:20

Osterburg l Am Sonntag läutete die Osterburger Kleinkunstbühne den finalen Akt ihrer Reihe "Kunst im Gewächshaus" ein. Im Blumenparadies Würke wurde eine Ausstellung eröffnet, die unter dem Titel "Textile Collagen" Arbeiten der Osterburger Künstlerin Irene Mertens zum Inhalt hat.

"Irene Mertens ist aus der Kulturlandschaft in unserer Region nicht mehr wegzudenken. Das zeigen ihre vielen Einzelausstellungen im In- und Ausland sowie ihre Werke in Kooperation mit anderen Künstlern", machte Waltraude Lehmann während der Eröffnung deutlich. Die Exponate seien eine Kombination aus den unterschiedlichsten textilen Materialien und geeigneten Techniken, die das Werk entstehen lassen. Dabei ziehe sich das Motiv "Landschaft" wie ein roter Faden durch die Schau, führte Lehmann in "Textile Collagen" ein. Die Ausstellung kann bis zum 21. April im Blumenparadies besichtigt werden.

Dann dürfte auch bereits der Schlusspunkt unter der 24-jährigen Geschichte der Osterburger Kleinkunstbühne gesetzt sein. Nur wenige Tage vor der Ausstellungseröffnung hatten die Kultur-Anbieter das Ende des Vereins beschlossen (die Volksstimme berichtete), nach dieser Entscheidung löst sich die Kleinkunstbühne zum 31.März auf.

220 Veranstaltungen mit Künstlern aus 18 Ländern

Die von Dieter Preuss geführte Kleinkunstbühne organisierte in den zurückliegenden Jahren etwa 220 Veranstaltungen mit Künstlern aus 18 Ländern. Die Genres reichten von Folkmusik bis hin zu Jazz, Klezmer und Flamenco. Zusätzlich veranstaltete der Kulturverein eine Reihe von kleinen Ausstellungen lokaler Künstler. Sinkende Besucherzahlen und die sich verändernde Altersstruktur gaben nach Angaben aus dem Verein den Ausschlag dafür, dass sich das Angebot abseits des Mainstream aus der Osterburger Kulturszene verabschiedet.

Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz bezeichnete das Aus der Kleinkunstbühne als "schweren Rückschritt für das kulturelle Leben unserer Stadt." Klaus-Peter Gose schlug in die gleiche Kerbe. "Nie ist mir ein Beschluss schwerer gefallen als die Zustimmung zur Auflösung", bekannte der Ortsbürgermeister, selbst bis zuletzt Mitglied der Kleinkunstbühne. Schulz und Gose bedankten sich bei allen Mitwirkenden, insbesondere bei Dieter Preuss. "Die Kleinkunstbühne hat in den vergangenen 24 Jahren die Kulturszene der Stadt geprägt. Wir müssen uns nun Gedanken machen, wie die Kultur in Osterburg besser unterstützt werden kann", waren sich die beiden Politiker einig.