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Jazzperkussionist spielte am Sonntag im evangelischen Gemeindehaus ein Benefizkonzert zu Gunsten der Osterburger Buchholzorgel Rupert Stamm: Kräftig klappern, musizieren und knistern

Von Ivonne Bolle 19.03.2014, 01:21

Osterburg l "Wir müssen weiter kräftig klappern, es fehlen noch knapp 120000 Euro", sagte Kantor Friedemann Lessing vom Förderverein Buchholzorgel. Er begrüßte am späten Sonntagnachmittag im evangelischen Gemeindehaus zum mittlerweile dritten Benefizkonzert in diesem Jahr rund 50 Gäste: "Ich freue mich sehr, dass der Raum so gut gefüllt ist."

Orgelbauer kommen im Oktober wieder

Friedemann Lessing informierte während seiner Ansprache über den Stand der Rekonstruktionsarbeiten: Das Hauptwerk der Orgel sei ausgebaut. Ab Oktober werden jedoch die Orgelbauer wieder vor Ort sein, um das jetzt leerstehende Gehäuse dann wieder mit Leben zu füllen.

Er begrüßte als Akteur Rupert Stamm aus Lübeck. Der Jazzperkussionist war vor zwei Jahren schon einmal in der Biesestadt zu Gast. "Es ist eine andere Art von Musik, sie ist einfach anders", stellte der Vereinschef in Aussicht. "Also nicht klassisch oder barock. Die Musik von Rupert Stamm gehört eher in die heutige Zeit", beschrieb Friedemann Lessing. Stamm studierte an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und Vibraphon an der Hochschule der Künste in Berlin. Er arbeitete mit verschiedenen Jazz- und Rockbands, Orchestern und Ensembles für Neue Musik zusammen.

Seine Instrumente erinnerten ein wenig in ihrem Aussehen passender Weise an Orgeln: Vibraphon und Marimba gehören aber zu den Schlaginstrumenten, wie der Musiker dem Publikum erklärte. Zu seinem Geräuscheinventar nutzte er neben einer Cajon (Kistentrommel) und Kunststoffrohren auch Gegenstände des Alltages: "Was macht man als Musiker um zu überleben? Man fängt an, das zu verwenden, das andere wegschmeißen." Und holte dabei einen "gelben Sack" hervor und legte diesen auf die Metallplatten des Vibraphons.

In seinem Programm "Mono" entführte Rupert Stamm die Zuhörer in eine Melange der Klangwelten. Hinter jedem Musikstück steht eine Geschichte: So ließ er sich zum Musikstück "Astragali" vom gleichnamigen Würfelspiel inspirieren.

Ein anderes Stück heißt "Mosque" (russische Moschee), und während der Perkussionist "Die Stille unter dem Meer" aufführte, war es so als hörte man aus weiter Ferne leise Walgesänge.