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Zwei Gäste bei den Neuntklässlern der Anne-Frank-Schule in Osterburg Schülern ist Cyber-Mobbing nicht fremd

Von Frank Schmarsow 27.03.2014, 01:21

Osterburg l Mit Cyber-Mobbing, einer auch von Jugendlichen praktizierten Methode nicht nur Gleichaltrige zu beleidigen, zu beschimpfen, Streit vom Zaun zu brechen oder andere Misshelligkeiten anderen gegenüber öffentlich zu machen, beschäftigten sich kürzlich die Schüler beider 9. Klassen der Osterburger Anne-Frank-Schule in einem Projekt.

Als kompetenter Gesprächspartner war Peter Ludwig, Sozialarbeiter in der Jugendberatungsstelle bei der Polizei (JUBP) des Polizeireviers Stendal zu ihnen gekommen.

Zwei etwas andere Unterrichtsstunden

Der hatte Jutta Vanselow mitgebracht, die an der Fachhochschule Stendal Kindheitswissenschaften studiert und derzeit in der JUBP ein Praktikum absolviert. Die Beratungsstelle führt zu verschiedenen Problemen, die Jugendliche berühren und für deren Lösung sie Rat und Hilfe suchen, Präventivveranstaltungen durch.

"Aus gegebenem Anlass, auf Grund bestimmter Vorfälle, hatte eine Mutter dieses Projekt angeregt, und so haben wir es im Ethik-Unterricht in den Plan aufgenommen", berichtete Katja Hirsch, Ethik-Lehrerin an dieser Schule, im Gespräch mit der Volksstimme. Zwei Unterrichtsstunden wurden dafür zur Verfügung gestellt.

Einfühlsam und eindringlich erläuterte Ludwig diese Form des Mobbings, die quasi einen üblen Missbrauch des Internets darstellt. Bei Cyber-Mobbing unter Kindern und Jugendlichen sind sich Opfer und Täter meist nicht fremd, kennen sich aus dem engeren Umfeld, gehen zum Beispiel in die gleiche Schulklasse, wohnen in der Nachbarschaft oder sind im gleichen Sportverein. Wer auf diese Art gemobbt wird, ist zunächst einmal wütend, verunsichert oder verängstigt. Wird das Opfer schließlich den Täter gewahr, so bleiben in vielen Fällen, weil man sich ja kennt, Anzeigen und strafrechtliche Folgen aus. Möglicherweise wird sich die Schulleitung einschalten. Andererseits können auch Lehrer die Opfer sein, wenn sich Schüler für eine schlechte Zensur rächen wollen.

Durchaus strafrechtliche Konsequenzen

Aber, auch darüber diskutierte Peter Ludwig mit den Schülern, könne Cyber-Mobbin in schwereren Fällen durchaus strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn beispielsweise durch bedrohliche Nachrichten für Leben und Gesundheit des Opfers Gefahr besteht. Dann ist das Ganze kein Schabernack mehr. Die Klasse um Pädagogin Katja Hirsch bedankte sich bei den Gästen für den unterhaltsamen Unterricht.