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Jäger Stefan Thiele machte am Walslebener Driftweg eine schreckliche Entdeckung Feuer vernichtet Lebensraum für Tiere

Von Astrid Mathis 08.04.2014, 03:26

Dort, wo in den Hecken bis vor kurzem Fasane brüteten und Rehwild Unterschlupf vor großen Landmaschinen fand, ist nur noch Asche zu sehen. Jäger Stefan Thiele aus Walsleben machte am vergangenen Mittwoch diese Entdeckung. Er will der Sache auf den Grund gehen.

Walsleben l Hinter dem Sportplatz "Am Eichengrund" in Walsleben beginnt der Driftweg. Als Stefan Thiele am Mittwochabend gegen 18 Uhr dort entlangfuhr, sah er, dass von der Hecke gut zehn Meter heruntergebrannt waren. Sein Vater Hans-Hermann war kurz vorher dort unterwegs und hatte den Brand mit Schrecken festgestellt. "Die Asche war noch warm", berichtete Stefan Thiele bestürzt, "der Busch muss kontrolliert abgebrannt sein, schätzungsweise zwischen 15 und 17 Uhr."

"Ich möchte wissen, wen der Busch gestört hat"

Seit 1994 ist Stefan Thiele Mitglied in der Jagdgesellschaft Walsleben, die Gegend hinter dem Sportplatz führt in sein Jagdgebiet. Jahrelang war Ruhe, seit Jahrzehnten kennt er die Schwarzdornhecke mit dem Wilden Hopfen, jetzt befindet sich gut 300 Meter nach dem Sportlerheim ein großes Loch in der Hecke. "Es gibt sowieso schon weniger Büsche und Hecken als früher, alles ist wegen der Landwirte zusammengeschoben. Deshalb bin ich über jeden Unterschlupf dankbar, der geblieben ist. Und jetzt das", schimpft er. "Ich möchte nur mal wissen, wen der Busch gestört hat, warum er abgebrannt wurde. Wohin sollen sich die Rehe zurückziehen, wenn die Äcker gespritzt werden", fragt der Walslebener weiter. Und vor allem: "Was kommt als nächstes?" Er ist sich sicher, dass jemand den Vorgang gesehen haben muss. Der Weg lädt nicht nur Hundebesitzer zum Spazieren ein.

Brand-Verursacher drohen Konsequenzen

Am 15. März war der letzte genehmigte Abbrenntag. Nicht nur, dass der 2. April weit hinter diesem Datum lag. Hecken stehen zudem unter Naturschutz. Betina Horzetzky, Sachbearbeiterin im Bereich Natur- und Landschaftspflege im Umweltamt Stendal verweist auf den §30 des Bundesnaturschutzgesetzes, dem Punkt über gesetzlich geschützte Biotope (siehe Info-Kasten). Nach dessen Regelungen scheint sicher, dass der Verursacher des Heckenbrandes gesetzwidrig gehandelt hat und sein Verhalten geahndet wird, sollte er ermittelt werden. Das über Jahrzehnte gewachsene Biotop, das Lebensraum für zahlreiche Tiere war, ist jedoch im Driftweg verloren.