Agaplesion Diakoniekrankenhaus Seehausen: Rückblick und Ausblick Chefchirurg gesucht

Von Astrid Mathis 05.01.2011, 05:24

Die Witterung hat nicht nur auf den Straßen Spuren hinterlassen. Auch für das Agaplesion Diakoniekrankenhaus Seehausen waren die schlechten Straßenverhältnisse spürbar. Volksstimme sprach mit dem Geschäftsführer Christoph Maier, der gleichzeitig Rückblick und Ausblick für das Krankenhaus gab.

Seehausen. Gestürzte Fußgänger waren in den zurückliegenden Wochen keine Seltenheit. "Vorwiegend wurden bei uns Verletzungen am Unterarm, Handgelenk, Knie- und Sprunggelenk behandelt", resümierte gestern der Ärztliche Direktor Andreas Eckmann. "Allein am vergangenen Wochenende hatten wir acht Fälle", so Eckmann. Der Grund liegt für ihn auf der Hand: "Man läuft wie auf Eiern." Insgesamt registrierte das Krankenhaus 2010 5000 Fälle, 2009 waren es noch 5220. "Also hatten wir 2010 über 200 Fälle weniger als im Jahr zuvor", berichtete Christoph Maier. Das habe sich bereits in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres abgezeichnet. "Viele Leute sind gar nicht zum Arzt gegangen und krank zu Hause geblieben. Ich glaube, das Wetter hat sie davon abgehalten, sich behandeln zu lassen", vermutete der Geschäftsführer als Grund. Schließlich habe er in den beiden Krankenhäusern in Hessen, die er ebenfalls leitet, zur gleichen Zeit einen ähnlichen Rückgang beobachtet.

Eine wichtige Aufgabe für 2011 sei es, den Verlust der Chefärztin in der Chirurgie, Evelyn Pinnow, wieder wettzumachen. Nachdem Maier die Ärztin aus Ludwigslust gewinnen konnte, sei sie im Herbst aus familiären Gründen in ihre alte Heimat zurückgegangen, als eine Stelle in Hagenow frei wurde, berichtete Christoph Maier. "Wir haben hier eine schwierige Region. Ausschreibung und Ansprachen laufen aber schon", machte der Geschäftsführer deutlich. Und er fügte hinzu: "Wir brauchen zudem einen neuen Viszeralchirurgen (Bauchchirurg)".

Zum 31. Dezember des vergangenen Jahres wurde außerdem kurzfristig die Abteilung Gynäkologie geschlossen. Gynäkologische Notfälle müssen von nun an weitergeschickt werden. Für urologische und orthopädische Belange stehen zwei Konsiliarärzte zur Verfügung. Des Weiteren sichern zwei Unfallärzte die Behandlungen ab. 80 Knie-Operationen und gut 30 Hüftoperationen stehen für 2010 zu Buche, fasste der Direktor zusammen. Seit 2005 beläuft sich die Anzahl der Betten konstant auf 120. 230 Beschäftigte sorgen für das Wohl der Patienten. "Gott sei Dank haben wir durch die Krankenkassen und das Sozialministerium den Stand als Basisversorger sicher", machte Christoph Maier abschließend deutlich.