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Bürger aus Hindenburg nutzen Einwohnerfragestunde, um sich mit Problemen an den Gemeinderat zu wenden Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Trauerfeiern?

Von Andreas Puls 11.04.2014, 03:19

Während der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Hindenburg nutzten Einwohner aus dem Ort die Gelegenheit, einige Themen anzusprechen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Dazu zählt auch die Trauerhalle für nicht konfessionell Gebundene auf dem Friedhof.

Hindenburg l Bei Trauerfeiern in Hindenburg gibt es seit langem zwei "Klassen". Für Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde finden diese in der Kirche statt. Für nicht konfessionell Gebundene steht für diesen Zweck nur ein kleiner Anbau an der Kirche zur Verfügung. Der Raum sei einfach zu klein und biete keinen ausreichend würdigen Rahmen für Trauerfeiern, sagte Hans-Jürgen Lenz aus Hindenburg in der Einwohnerstunde. Lenz kritisierte, dass das Thema schon bei einer früheren Ratssitzung angesprochen wurde, sich aber noch immer nichts getan habe, die Situation zu verbessern.

Gemeinde sucht seit längerem das Gespräch

Wie Bürgermeister Dirk Kautz dazu ausführte, habe er schon vor längerer Zeit bezüglich der Problematik Kontakt mit dem Gemeindekirchenrat Hindenburg sowie mit Pfarrer Jens Födisch aufgenommen. Es seien auch Vorschläge unterbreitet worden, wie die Situation verbessert werden könne. Auf die Bemühungen seitens der politischen Gemeinde habe es bisher jedoch sehr wenig Resonanz gegeben.

Die politische Gemeinde könne ohne die Zustimmung und Unterstützung der Kirchengemeinde selbst baulich nicht aktiv werden. Kautz: "Eine Reihe anderer Orte haben in der Vergangenheit vor dem gleichen Problem gestanden. Und es haben sich gute Lösungen gefunden. Eine Möglichkeit wäre es, die Kirche auch für nicht konfessionelle Trauerfeiern zugänglich zu machen." Die Gemeinde sei weiterhin offen für konstruktive Vorschläge seitens der Kirchengemeinde und des Pfarrers und hoffe auf eine baldige einvernehmliche Lösung.

Verschmutzte Straßen, Gehwege und Plätze

Lenz sprach in der Bürgerfragestunde noch ein weiteres Thema an. Aus seiner Sicht gibt es in Hindenburg ein Problem mit verschmutzten Straßen, Gehwegen und öffentlichen Plätzen. Die Gemeinde und auch einige Bürger kämen ihrer Reinigungspflicht nicht in ausreichendem Maße nach. Hundekot auf Wegen, Plätzen und sogar auf Spielplätzen sei ein weiteres großes Ärgernis in Hindenburg. Unterstützung erhielt Lenz von einem weiteren Bürger aus dem Ort, der diesen Zustand ebenfalls bemängelte.

Bürgermeister Kautz kündigte an, die zuständigen Gemeindearbeiter anzuweisen, die Reinigung von Straßen, Gehwegen und kommunalen Plätzen in Hindenburg verstärkt in ihren Blickpunkt zu rücken. Außerdem solle das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde sich die Situation vor Ort anschauen, um Bürger im Bedarfsfall anzuweisen, vor ihren Grundstücken der Reinigungspflicht besser nachzukommen.

An Hundehalter aus Hindenburg richtet der Bürgermeister den Appell, ihre Vierbeiner wenigstens nicht auf dem Spielplatz ihr "Geschäft" verrichten zu lassen. Zudem sei es überhaupt kein Problem, mithilfe einer Plastiktüte den Kot anschließend aufzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen.