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Buchsbaumseminar mit Wilhelm Hönow im Krumker Park und in Baben Immergrüne Zierde hat ihre Tücken

Von Frank Schmarsow 28.04.2014, 01:37

Rund um den Buchsbaum ging es am Sonnabend bei einem Workshop mit Theorie- und Praxisteil, zu dem die "gARTenakademie" Sachsen-Anhalt vom Gut Zichtau eingeladen hatte.

Krumke/Baben l Leider fand sich bei der Einführung durch den Buchsbaumexperten Wilhelm Hönow aus Baben im Krumker Parkcafé nur eine überschaubare Runde ein. Lediglich fünf Teilnehmer hatte Marion Weigel von der Akademie auf ihrer Liste, wobei der fünfte nicht erschienen war. Drei Interessierte waren Frauen aus Kalbe/Milde, die im Grünbereich der Stadt tätig sind, und einer, Christian Weinreich, kam aus Wolmirstedt; er ist Landschaftsplaner in Stralsund.

Hönow sprach in seinem Vortrag "Buchsbaum - eine immergrüne Zierde", der von einer Dia-Schau unterstützt wurde, über das früher aus Bauern-, Schlossgärten, Parkanlagen und von Friedhöfen nicht wegzudenkende winterharte Gewächs, das aber einer regelmäßigen Pflege bedarf. Es entwickelte sich eine lockere Gesprächsrunde mit Fragen und Antworten, wobei der Experte besonders ausführlich auf Vermehrung, Schnittformen und Krankheiten einging. Anschaulich zeigte er an Bildern den Schaden durch Pilzbefall, der ihm in seinem eigenen Garten 2011 entstanden war.

Hönow zeigte aber auch Beispiele aus anderen Anlagen wie in Natterheide, Möllenbeck, Stendal, Gagel und Kalbe/Milde. Bemerkenswert die Formschnitte wie Kugel, Pyramide, Salomonknoten, Schmetterling und andere. Er erläuterte die Schnittverfahren zum Erziehen, Erhalten und Verjüngen, für die einfache Schablonen hilfreich sind. Zur Vermehrung würden zwei- bis dreijährige Abschnitte mit Holzanteil als Stecklinge verwendet. Möglich sei auch das Absenken erdnaher Zweige.

Bei einer Führung durch den Buchsbaumbestand des Krumker Parks machte Stadtgärtner Ulf Garlipp die Workshop-Teilnehmer mit einer der ältesten Buchsbaumhecken Europas bekannt, der ein Alter zwischen 300 und 400 Jahre zugeschrieben wird. Sie hatte 2012 mit der ständigen Ausstellung "Liebe zum Buchsbaum", die auch von Wilhelm Hönow initiiert worden war, jüngere Gesellschaft bekommen.

Lieber früher als später schneiden

Der praktische Teil des Workshops fand am Nachmittag in Hönows Garten in Baben statt. Von den Pilzschäden war nichts mehr zu sehen. "Nun ist meine Anlage wieder auf dem neuesten Stand", berichtete er. "Eine neue Erkenntnis der Buchsbaumfreunde ist, dass der Buchs nicht wie bisher im Juni bis Juli geschnitten wird, sondern von März bis April, da der schlimmste Befall durch den Pilz Cylindrocladium buxiola im Sommer zu erwarten ist und dann die neuen Triebe nicht mehr so angreifbar sind. Wir müssen uns auf die Krankheit einstellen." Er zeigte den Teilnehmern auch die von ihm verwendeten Schneidewerkzeuge von der einfachen Schere bis zum Elektrogerät und ließ sie Schnitte durchführen.