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Anglerheim Neukirchen: Gemeinderat will prüfen, ob Trinkwasserproblem lösbar ist Verein wünscht sich einen Pächter

Von Karina Hoppe 05.07.2014, 01:19

Ein Interessent steht bereit. Er könnte das Anglerheim in Neukirchen wieder öffnen und somit auch für eine Bereicherung am Elberadweg sorgen. Zuvor muss jedoch ein Problem aus der Welt geschafft werden.

Neukirchen l Eine Bockwurst, bitte: Drei Jahre nach Schließung wird der Ruf nach einem geöffneten Anglerheim von allen Seiten lauter. Der Anglerverein Neukirchen als Eigentümer hat einen potenziellen Pächter an der Hand. Nun will der Gemeinderat prüfen, ob es Chancen auf Fördermittel für eine Trinkwasseraufbereitungsanlage gibt. Denn es hakt nur daran: am Wasser.

Ingo Lobenstein würde am liebsten sofort loslegen. Bockwurst, Bier, Kaffee und Kuchen an den Wochenenden. "Es soll kein Sternerestaurant sein", sagt der Schönberger, "sondern ein Imbiss, wo man sich stärken kann". Das Anglerheim liegt direkt am Elberadweg, wenn diese Seite des Flusses bislang auch nur als Alternativroute geführt wurde, biegen immer wieder Touristen ab und fragen nach. Sie fragen umsonst, seit drei Jahren.

Das Problem ist das Trinkwasser. Es besteht kein zentraler Anschluss und das Brunnenwasser ist für Lebensmittel als nicht zulässig getestet worden. Eine Trinkwasseraufbereitungsanlage könnte da abhelfen. Der Gemeinderat der Altmärkischen Wische hat auf einer Sitzung signalisiert, dass eine mögliche Förderung über das Leader-Programm, also durch EU-Gelder, abgeklopft werden soll. "Wenn es gefördert wird, denkt der Gemeinderat über eine Unterstützung nach", sagt Bürgermeister Karsten Reinhardt. Den Gedanken an eine Wasserleitung verwirft er dagegen ganz: "Das ist viel zu teuer, man bräuchte eine Ringleitung, das ist einfach nicht drin."

Im Bungalow entstehen Ferienwohnungen

Schließlich wäre eine Distanz von etwa zwei Kilometern zu überbrücken. Vielleicht lasse sich als Übergangslösung eine Sondergenehmigung vereinbaren. Ähnlich, wie es sie aus DDR-Zeiten für den Pächter Lutz Voigt gab, er hat 18 Jahre lang Wasserbehälter an die Elbe gefahren. Ständig kontrolliertes Wasser könnte Ingo Lobenstein aus dem Gemeindehaus Neukirchen bekommen. "Das würden wir sicher hinbekommen", so Reinhardt. Aber dafür bedürfe es wegen der Hygienevorschriften noch einiger Gespräche.

Ein Tagesgewerbe hatte Lobenstein schon ein paar Mal angemeldet - da ist die "Kanisterlösung" unter bestimmten Bedingungen erlaubt. An Himmelfahrt haben ihm die Leute trotz schlechten Wetters die sprichwörtliche Bude eingerannt. "Das hat echt Spaß gemacht", so Lobenstein, der den neben stehenden einzelnen Bungalow gekauft hat und zu Ferienwohnungen ausbaut. Die ersten Gäste haben schon übernachtet. An den Anglerverein, der eng mit den Schönberger Petrijüngern zusammenarbeitet, gab es kürzlich sogar eine Anfrage aus Berlin. 30 Jugendliche wollten ein Angelcamp in Neukirchen ausrichten. Klaus-Dieter Wartmann musste absagen - wegen des Wassers. "Für unsere Vereinsarbeit, vor allem die so wichtige Jugendarbeit, wäre eine Lösung des Problems wunderbar", sagt der Vorsitzende.