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  7. Rostocker Kirchenmusiker spielt die Kreveser Gansenorgel

Am Sonnabend erklangen im Gotteshaus Werke von Martini, Liszt, Pachelbel und Kerll / Ralf Engelkamp begrüßte die Gäste Rostocker Kirchenmusiker spielt die Kreveser Gansenorgel

05.08.2014, 01:26

Krevese (fsc) l Für Freunde klassischer Musik sind die Konzerte des Kreveser Orgelsommers, der nun schon zum 33. Mal in der Klosterkirche St. Marien angeboten wird, längst etwas Vertrautes, das sie in aller Ruhe genießen können.

Am Sonnabend setzte sich der Rostocker Organist Werner Koch an die Gansen-Orgel undbrachte Werke vorwiegend barocker Komponisten zu Gehör. Die Kirche war gut besetzt; es waren auch Besucher bis aus Niedersachsen gekommen. Der Eintritt war frei, der Förderverein Gansen-Orgel, der die Konzerte organisiert, freut sich über die Spenden, die wie immer der Kirche und der Orgel zugute kommen.

Ralf Engelkamp aus dem benachbarten Herrenhaus, der sich für den Förderverein und dessen Ziele engagiert, übernahm die Begrüßung des Publikums

Ehefrau begleitete den Organisten

Werner Koch war in Begleitung seiner Frau Doris erschienen, die ihn auf der Empore unterstützte; sie bediente die Register und blätterte die Noten um. Unter anderem erklangen das Missa solemnis, das Post comunio und die Toccata per il Deo gratias von Giovan Batista Martini (1706-1784), das Missa pro Organo, Gloria Graduale und Agnus Dei von Franz Liszt (1811-1886), Aria und sechs Variationen in g-Moll von Johann Pachelbel (1653-1706) und das Magnificat Secundi Toni von Johann Kaspar Kerll (1627-1693).

In einer kleinen Pause trug Ralf Engelkamp einen Text aus einem seiner, wie er sagte, Lieblingsromane vor. Die Passage stammt aus dem Kapitel "Das wiedergefundene Arkadien" aus "Wiedersehen mit Brideshead" von Evelyn Waugh, einem englischen Autor.

"Wenn der Vorname auch weiblich anmutet, so gehört er doch einem Mann", gab der Kreveser der Volksstimme zu verstehen und erläuterte: "Ich will mit dieser Textpassage ausdrücken, dass auch wir in Krevese so etwas wie ein Arkadien haben, Arkadien, in der Dichtung als irdisches Paradies genannt, ein idyllischer Ort. Unsere mittelalterliche Kirche mit der barocken Ausstattung wie Altar und Orgel sowie das barocke Herrenhaus harmonieren miteinander und lassen musische Träume entstehen."

Werner Koch, Jahrgang 1965, ist gebürtiger Mecklenburger. Als Zwölfjähriger hatte er seinen ersten Orgeluntericht bekommen. Nach einer Lehre im Musikinstrumentenbau studierte er Kirchenmusik, absolvierte mehrere Studien im Fach Orgel bei namhaften Organisten wie den Kammer-Musik-Direktoren Prof. Johannes Schäfer und Hans Günther Wauer. Er erhielt erste und zweite Preise in nationalen und internationalen Wettbewerben; seine Konzerte führten ihn durch Deutschland und ins Ausland. Unserer Zeitung sagte der Organist: "Diese Gegend hier ist mir nicht unbekannt. Ich spielte bereits mindestens fünfmal in Osterburg und dreimal in Krevese."

Koch ist seit 2010 Kirchenmusiker der katholischen Gemeinden in Rostock und Regionalkirchenmusiker für Mecklenburg und das Erzbistum Hamburg.