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Kultur- und Sportverein stellte mit Helfern 60 Schaubilder auf die Beine / Oldtimerstammtisch schloss sich mit eigenen Fahrzeugen an Zeitreise: Umzug macht Vergangenheit lebendig

Von Frank Schmarsow 15.09.2014, 01:32

Am Wochenende erlebte die Königsmarker 850-Jahrfeier ihren Höhepunkt. Eine besondere Attraktion stellte der Umzug dar. Er führte mit vielen Schaubildern in die Vergangenheit des Dorfes.

Königsmark l Der Umzug, der von Rainer Moser, Wolfgang Tramp und Matthias Köberle moderiert wurde, wartete mit mehr als 60 Schaubildern auf. Für diese hatte der Kultur- und Sportverein der Altgemeinde Mitwirkende in Königsmark, Wasmerslage, Rengerslage und Wolterslage sowie anderen Orten gefunden. "Alle hatten ihre Freude an der Vorbereitung", sagte Moser. "Wir präsentieren uns hier als ein liebens- und lebenswertes Dorf und werden das auch bleiben."

Im von Altbürgermeister Dieter Werner, Ortsbürgermeister Enrico Günther, Pfarrer Jens Födisch, Kulturvereinschef Ronald Roefe sowie Frank Gerstenkorn von der örtlichen Wehr angeführten Zug zeigten sich unter anderem Ritter, Landadel, Reisige aus dem 30-jährigen Krieg (Reitverein Krusemark), die von und zu Königsmarck, Marktfrauen, napoleonische Reiter, Müllersleute (Meseberger Mühlenverein), eine alte Pferdespritze der früheren Feuerwehr, Landarbeiter und Schäfermeister Rüdiger Kassuhn mit seinen Hunden. Man sah Harald Naumoff, Hartmut Brehmer und Gudrun Wolf in den Monturen des Altmärkischen Feldartillerieregiments Nr. 40 um 1900 und die Idener Tanzgruppe in Trachten. Ernst Günther aus Seehausen als Wehrmachtssoldat, Flüchtlingstreck und ein Offizier der Sowjetarmee erinnerten an ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte.

In einem weiteren Bild riefen Sabine Stoller, Daniela Rodenbeck und weitere Akteure die Schule wieder ins Gedächtnis, die im Ort bis 1999 existierte.

Alte Landtechnik war zu bestaunen

Da der Oldtimerstammtisch Schloss Calberwisch seine 5. Altmärkischen Oldtimertage in das Jubiläum integriert hatte, schlossen sich rund 30 Fahrzeug- und Technikveteranen des Stammtisches dem Zug an; mindestens noch einmal so viele Oldies aus anderen Regionen waren ebenfalls dabei. Auf einer Fahrzeugparade konnten die Oldtimer alle noch einmal ausgiebig bewundert werden.

Zu bestaunen war zudem alte Landtechnik, der Reigen reichte vom Schlepper IFA "Pionier" bis zum sowjetischen Kraftpaket K 700. Von einer Kartoffelvollerntemaschine, Baujahr 1974, spendierten die "Kartoffelsortierer" Hilmar Zarwel und Ralf Krolzig den Zaungästen am Straßenrand halbierte, ausgehöhlte Knollen mit Kartoffelschnaps. Auf einer Wiese hatte sich ein Teile- und Trödelmarkt etabliert. Bei Herbert Schwarz aus Orpensorf, beispielsweise, konnten sich Oldtimerfreunde mit Ersatzteilen verschiedener Kfz-Fabrikatel versorgen.

Bevor nach dem Umzug die Arneburger Blaskapelle in Aktion trat, dankte Bürgermeister Enrico Günther Heinz Hammermeister für dessen 26-jährige Tätigkeit als Gemeindearbeiter mit einem Präsent. Gleicher Dank wurde Karin und Helge Reichstein zuteil, die das erste Dorffest mit initiiert und bei den anderen stets vorn mitgezogen hatten. Ebenso anerkannt wurde der Einsatz von Torsten Werner bei der Vorbereitung der 850-Jahrfeier. Auf die jüngsten Gäste wartete anschließend jede Menge Unterhaltung, wie zum Beispiel Märchenfilme, Schminken, Hüpfburgen, Brandmalerei oder Stelzenlaufen. Zahlreiche deftige Angebote standen bereit und verlockten ebenso zum Zugreifen wie die 80 von Frauen aus den vier Ortsteilen gebackenen Torten und Kuchen.

Mit einem Konzert der "Prignitzfabrik - Die Band" endete der Festsonnabend. Über die Musiknacht und über das Sonntags-Programm berichtet Volksstimme in der nächsten Ausgabe.

Mehr Bilder finden Sie unter: www.volksstimme.de/umzug